Österreich

Penis-Plakat gegen Gewalt an Frauen erregt die Gemüter

Rund 1.300 Frauen wandten sich 2021 an das Gewaltschutzzentrum Tirol. Nun sorgt eine neue Plakat-Kampagne mit expliziten Motiven für Aufregung.

Christine Ziechert
Die Plakat-Kampagne #etwaslaeuftfalsch sorgt für Irritationen.
Die Plakat-Kampagne #etwaslaeuftfalsch sorgt für Irritationen.
etwaslaeuftfalsch/Stefanie Sargnagel/Aldo Giannotti

Drei Künstler, fünf Plakate und jede Menge Aufregung: Die Plakat-Kampagne #etwaslaeuftfalsch gegen Gewalt an Frauen erregt die Gemüter in Tirol. Denn die von Aldo Giannotti, Stefanie Sargnagel und Kateřina Šedá entworfenen Poster sind zwar für den öffentlichen Raum – etwa an Busstationen – gedacht, aber nicht überall gern gesehen.

Plakat von Stefanie Sargnagel
Plakat von Stefanie Sargnagel
#etwaslaeuftfalsch/Stefanie Sargnagel

Initiiert wurde die Aktion von "Lungomare". Das Bozener Künstler-Kollektiv organisierte bereits 2021 rund 4.000 Plakate für öffentliche Plakat- und Werbeflächen in Südtirol. Aufbauend auf dieser ersten Edition entstanden nun die fünf neuen Plakate für Tirol. Doch bei einigen von "Lungomare" beauftragten Unternehmen regt sich Widerstand: Sie weigern sich alle fünf, teils sehr expliziten Motive auf den Werbeflächen zu zeigen, berichtet die "Tiroler Tageszeitung" (TT).

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

    Unternehmen wollen nicht alle Plakate herzeigen

    So präsentiert der Verkehrsverbund Tirol zwar alle Motive in seinem Kundencenter, aber nur drei in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Giannottis Penis-Plakat etwa wurde der Schutz von Kindern als Grund genannt, meint die künstlerische Leiterin von #etwaslaeuftfalsch zur "TT". Auch Sargnargel sieht sich mit Kritik konfrontiert: Ihr Plakat mit dem Spruch "Alle töten ihre Frauen, niemand tötet seinen Chef" stößt einigen Unternehmen sauer auf, da der Satz als Gewaltaufforderung gelesen werden könnte.

    Motiv von Kateřina Šedá
    Motiv von Kateřina Šedá
    #etwaslaeuftfalsch/Kateřina Šedá

    Die Kampagne soll die Hintergründe der Gewaltverbrechen an Frauen aus künstlerischer und aktivistischer Sicht beleuchten – mit Ironie und Sarkasmus. Die Motive entstehen dabei in Kooperation mit den Kuratoren und Vertretern von Gewaltschutz-Organisationen. Dass die Kampagne polarisiert und irritiert, ist – zumindest bis zu einem gewissen Teil – so von den Initiatoren vorgesehen. Schließlich sollen die Plakate zu einer Debatte anregen und auch künftig weiterverbreitet werden. Als Teil der Kampagne finden zudem zwei Haltestellen-Gespräche in Innsbruck statt, das erste am 14.10, um 17 Uhr.