Steiermark

Grazer von Bande wochenlang eingesperrt und ausgeraubt

Ein kriminelles Quartett hat einen 66-Jährigen in eine Wohnung gelockt und ihn dort acht Wochen festgehalten. Sein Konto haben sie auch geplündert.

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Nach umfangreichen Ermittlungen der Exekutive brachte die Staatsanwaltschaft St. Pölten nun Anklage ein.
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Daniel Schreiner

Eine Bekannte des Pensionisten hatte die Polizei verständigt, weil sie ihn mehrere Tage lang nicht in seiner Wohnung angetroffen hatte. Die vier rumänischen Staatsgehörigen wurden festgenommen, wie die Landespolizeidirektion am Freitag mitteilte.

In Wohnung gelockt und festgehalten

Die drei in Graz wohnenden Verdächtigen im Alter von 24, 25 und 48 Jahren hatten den 66-Jährigen Anfang August kennengelernt und sich sein Vertrauen erschlichen. Der Mann ist aufgrund einer Krankheit körperlich stark beeinträchtigt. Die Frauen lockten ihn in ihre Wohnung und hielten ihn dann dort mithilfe eines 26-jährigen Landmanns fest. Sie versorgten ihr Opfer zwar, nahmen aber seine Bankomatkarte und hoben mehrfach Bargeld ab.

Bekannte wurde misstrauisch

Eine Bekannte des Mannes hatte ihn gesehen, dass er in Begleitung "jüngerer Frauen südländischen Typs" war und einen geistig abwesenden Eindruck gemacht habe. Sie schaute mehrmals bei seiner Wohnung vorbei, der Grazer war aber nicht da – was laut der Frau äußerst ungewöhnlich gewesen sei. Über Familienangehörige des Opfers fand die Polizei heraus, dass von seinem Konto mehrere Zehntausend Euro abgebucht worden waren.

Opfer verängstigt und in schlechtem Zustand

Nach umfassenden Fahndungsmaßnahmen wurde das Quartett im Bezirk Gries ausgeforscht. Der 66-Jährige wurde in der Wohnung der 48-Jährigen entdeckt. Er war verängstigt, in einem körperlich schlechten Zustand und stand unter Alkoholeinfluss. Er gab an, von den Frauen in die Wohnung gelockt worden zu sein, dann hätten sie ihn nicht mehr weggelassen. Er habe zwar Essen und Getränke bekommen, doch seine persönlichen Gegenstände inklusive der Geldbörse seien ihm abgenommen worden.

Verdächtige verwickeln sich in Widersprüche

Bei den Vernehmungen gaben die vier mutmaßlichen Entführer an, den 66-Jährigen versorgt zu haben, wofür er freiwillig bezahlt habe. Allerdings verwickelten sie sich in Widersprüche. In der Wohnung wurden noch mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt, der Rest des abgebuchten Geldes ist verschwunden. Das Quartett wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht.

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