Oberösterreich

Pensionistin vor eigener Wohnung um 30.000€ erleichtert

Eine Welserin (83) wurde Opfer von Telefonbetrügern. Vor der eigenen Wohnungstür übergab sie Bargeld und Schmuck an die Betrüger. Das war die Masche.

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Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ. Er erklärt, wie es zu der Abzocke kommen konnte.
Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ. Er erklärt, wie es zu der Abzocke kommen konnte.
fotokerschi.at

In Oberösterreich sind aktuell wieder Telefonbetrüger aktiv. Ihr letztes Opfer: eine 83-jährige Welserin. Erst am gestrigen Mittwoch war es zu der dreisten Abzocke gekommen. 25.000 Euro Bargeld und Schmuck im Wert von 5.000 Euro hatte die Pensionistin an die Betrüger – in diesem Fall an eine Frau, die schon am Treffpunkt wartete – übergeben. Nämlich direkt vor der Wohnung der Seniorin. 

Hinter der Betrugsmasche steckt ein gut organisiertes Banden-Netzwerk, das die Welserin über das Telefonbuch als Opfer auserkoren hat. "So wussten sie auch bereits, wo das Opfer wohnt", so Gerald Sakoparnig, Chef-Ermittler der Abteilung Betrug am LKA OÖ. 

Frau am Telefon gab sich als Polizistin aus

Er erklärt die Betrugsmasche so: "Das Ganze ist wie eine Firma aufgebaut. Es gibt auf der einen Seite das Call-Center, das die Opfer anruft und Druck aufbaut, auf der anderen Seite die Abholer, die zum Treffpunkt kommen und das Geld abholen. Die Anrufer halten die Opfer möglichst lange im Gespräch, damit keine Zweifel aufkommen können und nicht überlegt werden kann, ob das denn stimmt, was da erzählt wird. Daher liegt oft nur wenig Zeit zwischen Betrugsanruf und Übergabe." 

Auch im Fall der 83-Jährigen war das so. Mittwoch gegen 9.30 Uhr meldete sich (unter unbekannter Nummer) bei der Pensionistin eine Frauenstimme. Die Anruferin erklärte Polizistin zu sein und erzählte, dass die Tochter der Welserin einen schweren Autounfall gehabt habe. Allerdings sei die Fahrzeugversicherung abgelaufen und die 83-Jährige müsse daher Geld oder Schmuck für die Kaution der Tochter auslegen. Erst dann würde ihr Kind heim dürfen. Eine konkrete Summe wurde dabei nicht genannt, dafür der Treffpunkt um 11 Uhr, vor dem Wohnhaus der Welserin.

Die Masche: Geld als Kaution für die Tochter

Die Pensionistin verwahrte Bargeld und Schmuck daheim in einem Tresor auf, packte die Wertsachen in eine grüne Handkassa und übergab insgesamt 30.000 Euro an die Abholerin. "Dass als Treffpunkt der Wohnort des Opfers vereinbart wird, ist nicht unüblich, auch, dass es zu einer direkten Übergabe an eine Person kommt. Vom Abholer kommt man nicht gleich auf das Call-Center, das dahinter steckt", sagt Betrugs-Chef-Ermittler Sakoparnig im Gespräch mit "Heute".

Als von der Tochter auch nach einigen Stunden der Übergabe nichts zu hören war, wurde die 83-Jährige unruhig und rief diese an. Schnell wurde klar, dass die Pensionistin Opfer von Trick-Betrügern geworden war. Sie erstatte noch am selben Tag Anzeige bei der Polizei und beschrieb die Abholerin folgendermaßen:

Etwa 30 Jahre alt, mittelgroß, schlank, schwarze kurze glatte Haare, gepflegt, sprach oö. Dialekt, trug eine blaue Hose und einen blauen Pullover.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Wels Pernau unter 059133/4194 entgegen. 

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