Österreich

Hietzinger Pensionisten entlarven Polizei-Trick

In Hietzing wurden diese Woche gleich zwei Betrugsfälle durch das richtige Handeln der Betroffenen enttarnt und konnten somit verhindert werden.

Heute Redaktion
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Gestern konnten gleich zwei Betrugsfälle in Hietzing durch aufmerksame Pensionisten verhindert werden.
Gestern konnten gleich zwei Betrugsfälle in Hietzing durch aufmerksame Pensionisten verhindert werden.
Bild: picturedesk.com/APA

In den vergangenen Monaten ist es in Wien vermehrt zu Betrugsfällen gekommen, bei denen sich die Tatverdächtigen als Polizisten ausgeben. Dann überreden sie in der Regel ältere Personen durch überzeugend vorgespieltes Gehabe und Falschinformationen dazu, ihnen Bargeld und Wertgegenstände zu überlassen.

In Folge des Anstiegs derartiger Fälle setzte die Polizei präventive Maßnahmen, die gefruchtet haben dürften: Am Dienstag deckten Pensionisten in Hietzing gleich zwei derartige versuchte Betrugsversuche auf.

"Der mutmaßliche Betrüger gab sich gegenüber der Pensionisten telefonisch als Polizist aus und behauptete, eine Bank hätte Daten weitergegeben und es müsse nun kontrolliert werden, ob nichts abhanden gekommen sei", so Harald Sörös, Pressesprecher der Landespolizeidirektion (LPD) Wien.

"Er erkundigte sich nach Bargeld und Schmuck in der Wohnung und kündigte an, einen 'Kollegen' vorbeizuschicken. Kurz danach läutete es mehrmals an der Wohnungstüre."

Die 86-jährige reagierte jedoch richtig: Sie kontaktierte die Polizei und ließ den "Kollegen" nicht in die Wohnung. Jetzt wird gegen die Verdächtigen ermittelt.

Ebenfalls in Hietzing sprachen zwei unbekannte männliche Täter die beiden Opfer an und gaben sich als Zivilpolizisten aus. Sie zogen dabei sogar gefälschte Dienstausweise hervor und behaupteten, im Wohnhaus sei eingebrochen worden.

"Die mutmaßlichen Betrüger sagten dem Ehepaar, dass sie kontrollieren müssen, ob auch deren Wohnung vom Einbruch betroffen sei. In weiterer Folge begleiteten die beiden Männer das Ehepaar zur Wohnung und trugen sogar deren Einkaufstrolley zur Wohnungstüre." Als das Ehepaar die Tür jedoch aufsperrte, begaben sich die Männer ungebeten in die Wohnung. Dies kam den Pensionisten verdächtig vor. Sie beobachteten die Tatverdächtigen genau und teilten ihnen mehrmals konsequent mit, dass nichts gestohlen worden sei. Dann flüchteten die Männer. Auch nach ihnen wird nun gefahndet.

"Es ist erfreulich, wenn durch die Aufmerksamkeit der Betroffenen derartige Taten verhindert werden können", sagt Sörös. Die Polizei möchte weiterhin auf Präventionsmaßnahmen setzen, ersucht aber auch speziell Angehörige, ältere Personen vor derartigen Betrugsfällen zu warnen:

Telefonate, bei denen Geldaushilfen gefordert werden, seien sofort abzubrechen. Ein Betreten der Wohnung durch Unbekannte ist in jedem Fall zu verbieten.

(rfr)