Wien

Penzinger Reinlpark wird klimafit und bekommt Segelboot

Der Reinlpark zählt zu den am stärksten genutzten Grünlagen Penzings. Nun wird die über 3.100m2 große Fläche zu einem "Klimapark" umgestaltet.

Louis Kraft
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    Der Reinlpark zählt zu den meist genutzten Grünanlagen Penzings.
    Der Reinlpark zählt zu den meist genutzten Grünanlagen Penzings.
    wikipedia

    Mehr Grünflächen, neue Bäume und kühlende Wasserspiele: Der 3.150 Quadratmeter große Reinlpark zwischen Märzstraße und Goldschlagstraße (Penzing) wird bis Ende September zu einem klimafitten Park umgestaltet. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung wurden 2020 die Anrainer zu ihren Wünsch befragt, rund 150 Personen haben ihre Ideen eingereicht.

    Die häufigsten Anliegen nach mehr Grünflächen, mehr Freizeitangeboten und einer Erweiterung der Goldschlagstraße flossen in die Umgestaltungspläne ein. Heute, Donnerstag, gaben Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirkschefin Michaela Schüchner (beide SPÖ) mit dem Spatenstich den Startschuss für die Bauarbeiten.

    Wasserspiel und Nebelstelen sorgen für "coole" Sommer

    Derzeit ist die Parkanlage durch einen durchgängigen Zaun vom Umfeld abgegrenzt. Durch die Umgestaltung soll sich das ändern: Der Park wird geöffnet und durch die Umgestaltung eines rund 1.100 Quadratmeter großen Stücks der Goldschlagstraße werden zu einem neuen Grün- und Freiraum umgebaut. Für einen offenen Übergang zur Goldschlagstraße werden Stufenanlagen mit Sitzauflagen geschaffen.

    Besonderes Augenmerk wird auf die Reduzierung von Hitzeinseln gelegt. Barrierefreie Wasserspiele mit sprudelnden und nebelnden Boden-Wasserfontänen sorgen an heißen Sommertagen für Pritschel-Spaß und Abkühlung. Der vorhandene Trinkbrunnen wird durch einen weiteren in der Goldschlagstraße ergänzt, Nebelstelen sorgen je nach Temperatur und Jahreszeit an verschiedenen Standorten im Straßenraum für "coolen" Wasserspaß.

    Im Reindlpark "strandet" ein Segelboot

    Die Asphaltwege werden mit einem neuen hellen Pflasterbelag versehen und enthalten teilweise Rasenfugen. Dadurch kann das Wasser versickert und unfreiwillige "Hot Spots" werden verhindert. Als Alternative zum Eingang in der Märzstraße ist ein barrierefreier Zugang zum Kinderfreibad geplant. Für mehr Sicherheit und Sichtbarkeit sorgt eine neue Parkbeleuchtung, zudem sind zahlreiche Sitzmöglichkeiten wie etwa Tisch-Bank-Kombinationen oder Podeste geplant.

    Während auf den Bänken gechillt werden kann, steht beim Kleinkinderspielplatz Action auf dem Programm. An einer Nestwiege sowie einem Wackel- und einem Segelboot können sich die Kleinen so richtig austoben. Für größere Kinder und Jugendliche ist eine neue Calisthenicsanlage, zwei Tischtennistische sowie eine Doppelschaukel geplant. Der Ballspielkäfig, ein Teil der bestehenden Spielgeräte sowie die beschattete Sandkiste bleiben erhalten.

    "Schwammstadt-Prinzip": Wasserspiel versorgt Bäume

    Für mehr Grün sorgen Stauden- und Gräserbeeten sowie die Pflanzung verschiedener Duft-, Blüh- und Beerensträuchern, durch die auch die Biodiversität im innerstädtischen Raum gezielt gefördert wird. Neben der Pflanzung neuer Bäume werden die bestehenden Liegewiesen vergrößert. Alle Grünflächen erhalten eine automatische Bewässerungsanlage.

    Im Reinlpark kommt das Schwammstadt-Prinzip zum Einsatz: Durch die unterirdische Verbindung einzelner Baumscheiben wird den Bäumen unter befestigten Flächen ausreichend Wurzelraum zur Verfügung gestellt. Das Wasser des Wasserspiels und der Trinkbrunnen werden nicht in das Kanalsystem abgeleitet, sondern fließt direkt in die Schwammstadt und sorgt so für eine bessere Wasserversorgung der Bäume.

    Stadt investiert 100 Millionen Euro in "Lebenswerte Klimamusterstadt"

    Der Reinlpark ist nur eines der zahlreichen Begrünungsprojekte, die die Stadt im Rahmen des Programms "Lebenswerte Klimamusterstadt" fördert. Mit diesem Programm werden klimawandelanpassende und die Aufenthaltsqualität steigernde Umbaumaßnahmen des öffentlichen Raumes gefördert. Dafür stellt die Stadt Wien in den Jahren zwischen 2021 und 2025 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 1,3 Millionen Euro gehen davon in den Umbau des Reinlpark.

    "Die Umgestaltung des Reinlparks und der angrenzenden Goldschlagstraße ist das nächste Kapitel unserer Grünraumoffensive. Damit verfolgen wir das Ziel, die Lebensqualität in den Bezirken zu verbessern, indem wir unsere Parks, Straßen und Plätze grüner und kühler machen. Damit sich die Anrainerinnen und Anrainer an heißen Tagen auf kühlen Orten erholen können. Das ist ein wichtiger Beitrag zum sozialen Klimaschutz", zeigt sich Czernohorszky überzeugt.

    Auch die Bezirksvorsteherin freut sich: "Die Umgestaltung und Erweiterung des Reinlparks ist ein ganz tolles Projekt. Highlights der Anlage sind das Wasserspiel, Nebelstelen, Trinkbrunnen sowie die deutliche Aufwertung des Kleinkinderspielplatzes", so Schüchner.