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"Peppermint": Soft-Eis statt Nervenkitzel

Dieser Actionfilm ist nach einer Eissorte benannt. Überraschender wird es nicht mehr.

Heute Redaktion
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Riley North (Jennifer Garner) ist treusorgende Mutter und Ehefrau. Mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter lebt sie ein stinknormales Leben. Zwar hat die junge Familie Geldsorgen, und die reiche Mutter einer Schulkollegin der Kleinen mobbt Mutter und Tochter gleichzeitig, doch ansonsten haben die drei keine Probleme.

Der Tod kam nach dem Eis

Dann wird Ehemann Chris (Jeff Hephner) angeboten, er soll bei einem Verbrechen gegen den Mob den Fluchtfahrer spielen. Er lehnt ab, doch das Kartell rächt sich trotzdem. Töchterchen Carly (Cailey Fleming) kann am Kirtag gerade noch zwei Kugeln Pfefferminzeis kaufen, bevor die gesichtstätowierten Vollstrecker sie und ihren Papa niedermähen. Mama Riley überlebt schwer verletzt, sagt beim Prozess aus und muss schockiert mitansehen, wie die Mörder ihrer Familie frei gehen. Sie verschwindet fünf Jahre, kommt zurück und rächt sich.

Fad, fader, Peppermint

So weit, so einfach. Der Plot mag nichts Neues sein, doch zeigen kann man so eine Geschichte auf 1.000 verschiedene Arten. Bei allen Möglichkeiten, die Regisseur Pierre Morel und Drehbuchautor Chad St. John zur Verfügung standen, haben sie mit schlafwandlerischer Sicherheit immer die fadeste und vorhersehbarste gewählt. Praktisch ab den Anfangscredits weiß man, was als nächstes passieren wird.

Trailer "Peppermint: Angel of Vengeance"

Klischees und ein paar Muckis

Dabei wird kein Klischee ausgelassen. Jeder Gesichtstätowierte ist ein Bösewicht und hat eine Lebensdauer von rund 10 Minuten. Jeder Latino gehört zur Gang, außer er ist bei der Polizei. Jennifer Garner ist tapfer auftrainiert, um die Mama, die zur Kampfmaschine mutiert, darstellen zu können. Sie macht ihre Sache ganz gut, ist aber von vornherein etwas farblos. Das hilft dem langweiligen Streifen nicht.

Man hofft und hofft und hofft ...

"Peppermint" bietet gerade so viel Abwechslung, dass man bis zum Ende hofft, der Film könnte vielleicht doch noch interessant werden. Spoiler: Wird er nicht! Wenige Minuten nach Filmende beginnt man bereits, den 08/15-Plot zu vergessen.

Ladehemmung wegen Jugendfreigabe

Dazu trägt auch bei, dass es zwar eine Stunde lang darum geht, dass Jennifer Garner die Gegner abmurkst, sich die Macher aber trotzdem die Jugendfreigabe ab 16 Jahren nicht vermiesen wollten. Statt zumindest das Massakrieren zu zeigen, zogen die Verantwortlichen auch hier den Schwanz ein.

Fazit:

via GIPHY (lam)