Niederösterreich

Per Helikopter! Neues Rettungskonzept für Frühgeburten

Damit Frühgeburten künftig noch besser versorgt werden können, stellte die Gesundheitslandesrätin ein neues Konzept vor.

Flugretter-Crew mit der zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP)
Flugretter-Crew mit der zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP)
Anton Heinzl

Wenn ein Baby zu früh oder mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen auf die Welt kommt, ist eine bessere Versorgung und umfassende Behandlung oft überlebensnotwendig.

Nicht jede Klinik passend

„Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen ist jedoch nicht jedes Krankenhaus oder jede Klinik in Niederösterreich darauf ausgerichtet“, weiß Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP). „Deswegen ist die Verlegung in ein spezialisiertes Kinderzentrum oft ein notwendiger Schritt", so die SP-Frau weiter.

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    v.l.n.r.: Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel (leitender ITH-Flugrettungsarzt), Mag. Marco Trefanitz (GF ÖAMTC-Flugrettung) und Reinhard Kraxner (GF ÖAMTC-Flugrettung)
    v.l.n.r.: Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel (leitender ITH-Flugrettungsarzt), Mag. Marco Trefanitz (GF ÖAMTC-Flugrettung) und Reinhard Kraxner (GF ÖAMTC-Flugrettung)
    Anton Heinzl

    Wenn es schnell oder über weite Strecken gehen muss, steht für derartige Verlegungsflüge seit über 20 Jahren auch der Intensivtransporthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung, Christophorus 33 (C33), zur Verfügung. „Da es vor allem bei komplexen Fällen hoch qualifizierte Ärzte mit langjähriger Berufserfahrung braucht, haben wir gemeinsam mit den Verantwortlichen das System weiter optimiert“, berichtet Königberger-Ludwig.

    Frühgeburten äußerst sensibel

    Gerade im ersten Lebensjahr sind Früh- und Neugeborene noch sehr hilflos und reagieren empfindlich auf äußere Umstände. Daher werden bei den kleinsten Patienten Transporte auch nach Möglichkeit vermieden. „Wenn dies aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung jedoch nicht möglich ist, kann jetzt binnen kürzester Zeit auf Experten-Wissen zurückgegriffen werden“, nennt der Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, Marco Trefanitz, einen wesentlichen Eckpunkt des neuen Konzepts. „Zusätzlich zur Crew, die permanent in Bereitschaft ist, gibt es nun auch Spezialisten, die jederzeit telefonisch erreichbar sind und binnen einer Stunde einsatzbereit am Stützpunkt sein können.“

    Diese neue Flexibilität garantiert, dass die kleinen Patienten genau die Versorgung bekommen, die sie benötigen. „Aktuell fliegt C33 jährlich etwa 30 Überstellungs-Flüge für Frühchen oder Neugeborene“, berichtet Stützpunktleiter Stefan Schneider, stellvertretend für das Projektteam. „Die Umstellung auf den Bereitschaftsdienst ermöglicht uns nun, bis zu 100 kleinen Erdenbürger bei ihrem schweren Start ins Leben zu unterstützen.“

    Optimale Transportbedingungen für Neugeborene und Frühchen garantiert am C33 ein flugtauglicher Inkubator der neuesten Generation. Dieser ist – was Funktionalität und Gewicht betrifft – speziell an den Einsatz im Hubschrauber angepasst. Im Inneren des mobilen Inkubators werden die lebensnotwendigen Umgebungsbedingungen für Neugeborene hergestellt, damit das Baby auch während eines mitunter längeren Fluges optimal versorgt wird. Dazu zählen die Erhaltung der Körpertemperatur, die Anreicherung mit Sauerstoff, die Möglichkeit, ein Beatmungsgerät anzuschließen, sowie der Erhalt von Keimfreiheit und Hygiene.