Österreich

Pernkopf: "Wurden wegen vieler Betten oft kritisiert"

In der Corona-Krise sprach "Heute" telefonisch mit dem für die Landeskliniken zuständigen Landesrat und Landesvize Stephan Pernkopf (VP).

Heute Redaktion
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Landesvize Stephan Pernkopf (VP)
Landesvize Stephan Pernkopf (VP)
Bild: VPNÖ

"Heute": Wie beurteilen Sie die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie in Niederösterreich?

Stephan Pernkopf: Wir sind absolut gut aufgestellt. Es geht in die richtige Richtung, die Neuerkrankungen gehen zurück und schon mehr als 650 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind wieder gesund. Aber die Situation ist und bleibt ernst, wir müssen weiter durchhalten und Abstand halten!

Einige Experten kritisieren die Maßnahmen; Wirtschaftskrise, Massen-Arbeitslosigkeit mit allen negativen Folgen - stehen die Maßnahmen langfristig dafür?



Das darf man nicht gegeneinander aufrechnen, denn ohne Gesundheit hilft das beste Wirtschaftswachstum nicht. Die entschlossenen Maßnahmen bringen uns schneller und besser durch diese Krise als viele andere Länder, und es braucht auch entschlossene Hilfen für Wirtschaft und Landwirtschaft. Wir wurden auch jahrelang von Ökonomen kritisiert, dass Niederösterreich zu viele Spitalsbetten und zu viele Kliniken hätte, doch gerade das erweist sich jetzt als Überlebensgarantie. Gesundheit kann man nicht mit dem Rechenstift bewerten.

Wieviele der 47 Corona-Toten starben wirklich kausal am COVID-19-Virus (laut Stand Gesundheitsministerium 9. April 10.30 Uhr MEZ, Anm.) - kann man das einschätzen oder wird das jemals wirklich erhoben?

Das Gesundheitsministerium führt hier österreichweit jeden an. Man kann aber sagen, dass der Großteil der Erkrankten einen milden Krankheitsverlauf haben und sich daheim auskurieren können. Rund 15 Prozent müssen ins Spital, rund 2 bis 3 Prozent brauchen eine intensivmedizinische Betreuung. Das sind vor allem ältere Menschen, oft mit Vorerkrankungen. Sie müssen wir besonders schützen! Unsere Klinikenstruktur ist ein absoluter Vorteil ist, mit 27 Standorten in allen Regionen. Danke all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!