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Personal von Austro-Botschaft flüchtet jetzt aus Kiew

Die russische Armee dringt immer weiter Richtung der ukrainischen Hauptstadt vor. Das Außenministerium greift jetzt zu einem drastischen Schritt.

Nikolaus Pichler
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Laut einem Bericht eines Nachrichtenmagazins verlässt der Großteil der Mitarbeiter die Botschaft in Kiew. 
Laut einem Bericht eines Nachrichtenmagazins verlässt der Großteil der Mitarbeiter die Botschaft in Kiew. 
Vadim Ghirda / AP / picturedesk.com

Das Personal der österreichischen Botschaft in Kiew verlässt die Hauptstadt. Das wird nun durch einen Tweet des Journalisten Gernot Bauer bekannt. "Außenministerium bestätigt @profilonline: Personal der österreichischen Botschaft hat Kiew verlassen und wird in den Südwesten der Ukraine verlegt. Die Botschaft ist formal weiterhin offen, ein Rumpfteam bleibt in Kiew", schreibt der Magazinjournalist in einem Posting auf dem Kurznachrichtendienst. 

Aktuell dringen die russischen Truppen immer weiter ins Land vor. Das ukrainische Militär kämpft im Großraum Kiew eigenen Angaben zufolge gegen russische Truppen. Mit Blick auf zwei Orte im Nordwesten der Hauptstadt sagte Militärsprecher Olexij Arestowitsch am Freitag vor Journalisten: "Dort gibt es jetzt schon Kämpfe." Kiew selbst bereite sich auf Verteidigung vor. Die ukrainische Armee habe «einige» russische Hubschrauber und Militärtechnik zerstört. Solche Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

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Russland will verhandeln

Russland ist laut Medienberichten bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine: Moskau könne dafür eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk schicken, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte dem russischen Staatschef Wladimir Putin das Angebot für ein Treffen zweimal unterbreitet.

Putin habe mit dem belarussischen Machthaber Lukaschenko darüber gesprochen, dass für die Sicherheit der Verhandlungen «ein Ort mit Garantien» nötig sei. Lukaschenko sei bereit, die Bedingungen für ein Treffen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine zu schaffen.

Die ukrainischen Streitkräfte haben indessen nach eigenen Angaben schon mehr als 1.000 russische Angreifer getötet. Solch schwere Verluste in so kurzer Zeit habe Russland bisher in keinem Konflikt erlitten, behauptete das ukrainische Heer am Freitag. "Russische Mütter schicken ihre Söhne in den sicheren Tod, denn die ukrainischen Streitkräfte halten die Linien und werden ihr Land gegen die Besatzer verteidigen", hieß es in der Mitteilung. Das russische Verteidigungsministerium hatte hingegen mitgeteilt, es gebe keine Verluste. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.