Am Montag hat auch in Süd- und Westösterreich das neue Schuljahr begonnen. Der Start sei aus Sicht der Gewerkschaft "sehr holprig" verlaufen.
Der Personalmangel führe dazu, dass viele Standorte sich mit Provisorien behelfen und Angebote wie Sprachförderung oder anderen Förderunterricht ausfallen lassen müssten, erklärte Wiens oberster Lehrervertreter Thomas Krebs.
Dazu kämen auch heuer Probleme mit der Verwaltung, wodurch fallweise selbst vorhandene Lehrer nicht unterrichten könnten. Krebs sprach von einem "Chaos". Besserungen seien im laufenden Schuljahr nicht in Sicht.
Dass laut Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) heuer an den Schulen trotz Personalmangels jede Stunde gehalten werden kann und Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) zufolge in Wien nur 31 Pflichtschullehrer fehlen sollen, empfinde er als Hohn, so der Lehrervertreter im Gespräch mit der APA.
So würden sich etwa zwei bis drei Lehramtsstudierende die Führung einer Klasse aufteilten und weiterhin nebenher ihre Ausbildung machen. Ohne die vielen Kolleginnen und Kollegen mit Sondervertrag "würde das System längst kollabieren", so Krebs.
Insgesamt sei der Schulstart "sehr holprig" verlaufen, erklärte auch Lehrergewerkschafter Paul Kimberger der APA. Er rechnet sogar mit einer Verschärfung der Lage im weiteren Verlauf, da schon jetzt das gesamte verfügbare Personal gebraucht wird, um eine Minimalbesetzung sicherzustellen. "Das wird spätestens bei der ersten Grippewelle im Herbst ein Problem", so Kimberger.