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Peta will alle Katzen in die Wohnung verbannen

Heute Redaktion
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Autos, wilde Tiere und der Mensch machen das Leben von Katzen draussen zur Hölle, finden die Tierschützer von Peta. Sie fordern: Alle Katzen sollten Wohnungskatzen sein.

Eine Katze verlässt die Wohnung und durchlebt einen Spießrutenlauf. Teenager bewerfen das arme Tier mit Steinen, eine Frau tritt nach der Katze, ein Hund reißt sich von seiner Leine los und hetzt das Tier durch die Strassen. Dann taucht plötzlich ein Auto auf, das die Katze anfährt. Der Bildschirm wird schwarz.

Dann folgt die Message der Tierschutzorganisation Peta: "Jeden Tag gehen Katzen, die nach draussen gelassen werden, verloren, werden verletzt oder gar getötet. Behalte deine Katze in der Wohnung."

Das Kampagnen-Video ist bereits älter, wurde von Peta aber vor kurzem wieder auf ihrer Facebook geteilt und bereits mehr als 400.000-mal angesehen. Unter dem Video erhält die Organisation viel Zuspruch.

"Sowas von absoluter Blödsinn"

"Ich arbeite in der Tiermedizin. Die Anzahl von Hauskatzen, die bei uns mit Bissen von Tieren oder Verletzungen von Autos eingeliefert werden, ist kaum zu fassen", schreibt eine Userin. "Ich lasse meine Katzen ohne Aufsicht nicht aus dem Haus, überall lauern Gefahren", schreibt eine andere.

Doch nicht alle stimmen dieser Einschätzung zu. "Natürlich ist es draußen gefährlich. Aber sperrt ihr deshalb eure Kinder lebenslang im Haus ein?", kommentiert ein Nutzer. Auch andere schütteln den Kopf: "Ihr macht sehr viel Gutes, aber das ist sowas von absoluter Blödsinn! Eine Katze gehört ins Freie."

"Vergiftet, erschossen, angezündet" und "Katzen-Aids"

Auf ihrer Website führt Peta weiter aus, warum alle Katzen Wohnungskatzen sein sollten: Katzen würden oft von intoleranten Nachbarn oder gelangweilten Jugendlichen "vergiftet, erschossen, angezündet, eingefangen oder ertränkt". Auch andere Tiere und Krankheiten wie Katzen-Aids würden draußen lauern. Zudem würden Katzen jedes Jahr 14 Milliarden Kleintiere wie Vögel oder Mäuse töten.

Tierschützer schütteln den Kopf

Der Tierschutz hält nichts von der Idee. "Wenn man sich Katzen anschafft, muss man sich des Risikos bewusst sein, dass diese vielleicht weglaufen oder von einem Auto angefahren werden", sagt etwa Helen Sandmeier Sprecherin des Schweizer Tierschutzes.

Zwar könne man gewisse Katzen in der Wohnung halten. Dann sollte man aber eine Möglichkeit zur Beschäftigung und möglichst Auslauf auf den Balkon bieten.

Tomi Tomek von SOS Chats hat sich mit Peta bereits über die Angelegenheit gestritten: "Wir haben uns in die Haare gekriegt, weil Peta auch streunende Katzen einschläfert, weil sie das Gefühl haben, sie seien nur in Wohnungen sicher." Sie finde jedoch, dass Katzen ins Freie können, so lange sie kastriert seien. (red)