Wien

Peter Kraus ist Wiens erster schwuler Stadtrat

Start für die rot-pinke Koalition in Wien: Gestern wurden der neue Gemeinderat und die Stadtregierung angelobt – darunter der erste schwule Stadtrat.

Heute Redaktion
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Stadtrat Peter Kraus mit seinem Partner
Stadtrat Peter Kraus mit seinem Partner
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Herzlich! "Heute früh am Weg ins Wiener Rathaus wurde ich wie jeden Morgen seit über drei Jahren mit einer Umarmung und einem Bussl verabschiedet. Von dem Mann, den ich liebe", postete Peter Kraus (Grüne) vor der Angelobung als "erster offen schwuler Stadtrat" auf Facebook. Das kam gut an!

Masken-Debatte bei Angelobung

Auch sonst herrschte am Dienstag im Gemeinderatssaal gute Stimmung. Um Corona-Ansteckungen zu vermeiden, stellte man Sessel und Tische für die Sitzung in den größeren Festsaal des Rathauses. Mit einem Babyelefanten Abstand zwischen den "Kaffeehaus-Tischen" wählten die 100 Gemeinderäte die neue Stadtregierung, gedrängt blieb es trotzdem. Plexiglas wie im Nationalrat gab es keines, wer saß, trug in der Regel keine Maske. Als ZiB2-Moderator Martin Thür ein Foto des vollen Saales postete und dazu schrieb "Maskendisziplin im Wiener Gemeinderat eher dünn gesät", löste das eine heftige Debatte auf Twitter aus. Vorbildwirkung?

Die Abstimmung über das Regierungsteam verlief dann pannenfrei, Rot-Pink sammelte sogar vereinzelte Stimmen der Opposition ein. Zusammen kommen SPÖ und Neos auf 54 Stimmen, doch alle Regierungsmitglieder erhielten mehr. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wurde mit 60 von 100 Stimmen im Amt bestätigt. Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (67), Wohnbaustadträtin und neue Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (63) und Kulturstadträtin Veronica KaupHasler (63) übertrafen das Ergebnis sogar. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker wählten 59 Abgeordnete, Finanzstadtrat Peter Hanke bekam 58 Stimmen, die neue Planungsstadträtin Ulli Sima 57. Christoph Wiederkehr (Neos) wurde mit 56 Stimmen zum Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat gewählt.

"Es ist Zeit, sich wieder auf das Miteinander zu besinnen", sagte Ludwig in seiner Rede.