Am Donnerstag sagte im U-Ausschuss eine der Schlüsselfiguren der Buwog-Affäre aus. Und dabei kam es zu einem Knalleffekt. Denn von Stefan Petzner (BZÖ) zu Scheinrechnungen befragt, gab der frühere Immofinanz-Chef Karl Petrikovics zu: "Ja, es gab Scheinrechnungen".
Am Donnerstag sagte im U-Ausschuss eine der Schlüsselfiguren der Buwog-Affäre aus. Und dabei kam es zu einem Knalleffekt. Denn von Stefan Petzner (BZÖ) zu Scheinrechnungen befragt, gab der frühere Immofinanz-Chef Karl Petrikovics zu: "Ja, es gab Scheinrechnungen".
Gegen Petrikovics wird wegen der Zahlung von 9,9 Mio. Euro an den Lobbyisten Peter Hochegger ermittelt, die er als Honorar für Informationen zum Verkauf der Bundeswohnungen (Buwog) zahlte. Die Zahlungen liefen auf Wunsch von Hochegger an dessen Gesellschaft Astropolis auf Zypern, auch Rechnungen wurden ausgestellt.
Wo war die Leistung?
Auf Petzners Frage, ob es sich dabei um "Scheinleistungen" auf Scheinrechnungen handelte, räumte Petrikovics Manipulationen rund um die Buwog-Provision ein. Die Scheinrechnungen stellte Hocheggers zypriotische Firma "Astropolis" an die Constantia Privatbank Corporate Finance (CPB Corporate Finance). Rechnungszwecke waren gefälscht, Rechnungshinhalte "erfunden", gestand er ein. Für Petzner kam die Aussage nicht überraschend: "Überall, wo Hochegger auftaucht, findet man Scheinrechnungen", so der orange Fraktionschef im Gespräch mit Heute.at.
Petrikovics gesteht "Fehler" ein
Die Scheinrechnungen seien auf Wunsch von Hochegger erstellt worden. Dass er da mitgemacht habe, sei "ein Fehler" gewesen. Woher Hochegger die für den Sieg bei der Vergabe so wichtigen Informationen aus dem laut Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F/V) streng vertraulichem Bieterverfahren hatte, habe er den Lobbyisten damals nicht gefragt, sagte Petrikovics im U-Ausschuss. Hochegger habe damals die größte Kommunikationsagentur des Landes geführt. "Wenn man über diesen Hintergrund verfügt, kann man diese Informationen irgendwie erhalten", meinte der früherer Immo-Manager.