Kardinal Christoph Schönborn hat eine strukturelle Reform der Erzdiözese Wien angekündigt. Statt bisher 660 Pfarren (485 davon in NÖ) soll es künftig weniger, dafür aber größere Pfarren geben.
Kardinal Christoph Schönborn hat eine strukturelle Reform der Erzdiözese Wien angekündigt. Statt bisher 660 Pfarren (485 davon in Niederösterreich) soll es künftig weniger, dafür aber größere Pfarren geben.
"Ein großer Schritt ins Weite" - unter diesem Titel kündigte Kardinal Christoph Schönborn durchaus weitreichende Veränderungen an. Es soll ein Neubeginn und keine Reaktion auf den Priestermangel und das nachlassende ehrenamtliche Engagement in der Kirche sein. Schönborn spricht sogar vom wahrscheinlich größten strukturellen Umbau der Erzdiözese Wien seit Kaiser Joseph II., also seit 200 Jahren.
Großpfarren mit fünf Priestern
Konkret sollen Pfarren künftig aus mehreren Filialgemeinden bestehen, die von Priestern und ehrenamtlichen Laien gemeinsam geleitet werden. Drei bis fünf Priester sollen dann in einer dieser Großpfarren tätig sein. Einer davon ist dem Erzbischof "letztverantwortlich".
Schönborn erhofft sich durch die große Reform der Erzdiözese Wien auch eine "Entlastung der administrativen Bürde". Durch die Schaffung großflächiger Pfarrgemeinden könnten sich Priester und Laien vermehrt der missionarischen Arbeit sowie der Seelsorge zuwenden.
Umsetzung der Reform bis 2020
660 Pfarren gehören derzeit zur Erzdiözese Wien, 485 davon liegen in Niederösterreich. Diese Zahl soll sich bis zum Jahr 2020 drastisch reduzieren. Konkrete Angaben, wie viele neue Pfarren daraus entstehen sollen, gibt es noch nicht.
Die Reform soll zügig umgesetzt werden, sagte Kardinal Schönborn. In zehn Jahren sollen mindestens achtzig Prozent der neuen Pfarren gebildet sein. Er räumte jedoch ein, dass in dem Reformprozess noch viele Fragen offen sind.