Wien

Pfefferspray-Tumult in Wien – so eskalierte es völlig

Bis zu oder über 250.000 Menschen feierten am Samstag friedlich bei der Vienna Pride. Am Rande kam es aber zu Tumulten und Pfefferspray-Einsätzen.

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Die Polizei sicherte die Demonstration am Stephansplatz ab. Kurz darauf eskalierte die Situation.
Die Polizei sicherte die Demonstration am Stephansplatz ab. Kurz darauf eskalierte die Situation.
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Laut den Organisatoren der Vienna Pride nahmen am Samstag über 250.000 Menschen bei der Regenbogenparade für die Rechte und die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Menschen in Wien teil. "Das ist ein wunderschönes Lebenszeichen der LGBTIQ-Community", sagt Katharina Kacerovsky-Strobl, Organisatorin von Vienna Pride. "Und immer mehr Menschen gehen mit uns gemeinsam auf die Straße."

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    In schrillen und bunten Outfits wurde auch heuer wieder am Wiener Ring getanzt.
    In schrillen und bunten Outfits wurde auch heuer wieder am Wiener Ring getanzt.
    picturedesk.com

    Während die Parade absolut friedlich verlief, kam es am Rande bei anderen Kundgebungen zu Tumulten. Schauplatz: Stephansplatz. Dort riefen christliche Fundamentalisten zum "Marsch für die Familie", der nur überschaubaren Zulauf verzeichnete. Allerdings stellten sich diesem Marsch Gegendemonstranten unter dem Titel "Marsch fürn Arsch" entgegen. Die Polizei versuchte, mit Dutzenden Beamten die Kundgebung zu sichern und die Gegendemonstranten abzudrängen.

    Schließlich eskalierte die Situation, die Polizei setzte Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten ein, einzelne Teilnehmer wiederum attackierten Beamte mit Flaschen und Wurfgeschossen. Die Polizei bestätigte im Zuge dessen verletzte Polizisten. Gleichzeitig gerät die Polizei nun in den Sozialen Netzwerken unter Druck – und versucht, Stellung zu nehmen. "Da die Kundgebungsteilnehmer*innen der oftmaligen Aufforderung, die Schutzzone einzuhalten, nicht nachkamen, wurden diese zurückgedrängt. Im Zuge dessen wurde auch Pfefferspray eingesetzt. Eine Kollegin wurde durch Bewurf mit einer Glasflasche am Kopf verletzt", so die Wiener Polizei auf Twitter.

    "Umstände werden dokumentiert"

    Außerdem heißt es: "Jeder Waffengebrauch wird einer rechtlichen Überprüfung unterzogen. Sollte sich dieser im Zuge dessen als rechtswidrig herausstellen, werden ggf. strafrechtliche und disziplinarrechtliche Verfahren eingeleitet." Ebenfalls veröffentlicht: "Die Umstände, die zum Pfefferspray Einsatz geführt haben, werden dokumentiert und danach einer rechtlichen Prüfung unterzogen, wie jeder polizeiliche Waffengebrauch."

    Doch auch die FPÖ beklagt Ausschreitungen am Rande der Vienna Pride. "Während auf der Vienna Pride Toleranz und Akzeptanz gepredigt und gefeiert wurde, haben abseits davon linke Chaoten versucht, das Vereinslokal der Freiheitlichen Jugend zu stürmen. Es wurden Feuerwerkskörper und Bengalen gezündet und ins Lokal geworfen sowie Besucher der Veranstaltung körperlich attackiert", so der Obmann der Freiheitlichen Jugend, Maximilian Krauss. Die Polizei habe mit ihrem Eingreifen Schlimmeres verhindert, heißt es.