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Pferde-Drama: Jetzt spricht die "Hau-drauf"-Trainerin

Eine deutsche Reiterin und sorgte in Tokio für einen Skandal. Nach Tierquälerei-Vorwürfen spricht nun die gesperrte Trainerin.

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Annika Schleu
Annika Schleu
picturedesk.com

Die Fünfkämpferin Annika Schleu hat bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio für Empörung gesorgt. Sie hatte auf das verweigernde Pferd auf Anweisung ihrer Trainerin Kim Raisner draufgeschlagen.

"Hau mal richtig drauf! Hau drauf!", war von Raisner zu hören. Tierschützer liefen Sturm, Raisner wurde vom Wettkampf abgezogen und Schleu löschte ihr Instagram-Profil, weil sie so viele Hass-Nachrichten empfing.

Nun hat sich die deutsche Bundestrainerin Kim Raisner gegenüber der "Bild"-Zeitung geäußert. "Ja, im Nachhinein kann man vielleicht sagen, das war zu harsch", räumt Raisner ein. Die Kritik an ihrem Verhalten sei aber generell "zu hart" gewesen. Sie habe – so wie ihre Kollegin Schleu – enorm viele Hass-Nachrichten erhalten.

"Ganz schlimm hat es eigentlich Annika getroffen, die über Instagram Nachrichten bekommen hat. Das geht von Miststück bis hin zu Tierquälerin. Ich hab Nachrichten bekommen wie 'Auf dich müsste man draufhauen' und all sowas. Das sind schon Angriffe. Da fallen auch Ausdrücke, sowas wie 'Miststück', das ist nicht nett, das zu lesen."

Die langjährige Trainerin hatte auch selbst das Pferd geschlagen, wurde dafür vom Weltverband für den Wettkampf der Männer am Samstag gesperrt: "Ich weiß, auch dieser Klaps auf den Hintern, der hätte nicht sein müssen, aber der war nicht doll. Wenn man ein Pferd vorwärts reiten will, dann muss man die Zügel locker lassen, was Annika gemacht hat, und haut hinten drauf. Damit verprügelt man aber noch nicht sein Pferd. Es war ein Gerteneinsatz."

"Wir verdreschen unsere Pferde nicht"

Gegen die Vorwürfe der Tierquälerei sagt Raisner: "Ich bin weit davon entfernt, Tiere zu quälen. Ich liebe Tiere, ich liebe Pferde, genauso wie Annika. Wir verdreschen unsere Pferde nicht."

Das Pferd wollte Schleu am Wettkampf nicht folgen: "Annika hat das gemerkt und da war einfach Verzweiflung da. Natürlich fordere ich da auf, dass sie als Reiterin die Möglichkeiten, die sie hat, nutzt, und mit den Hilfen, die da sind, versucht, das Pferd aus der Ecke zu bekommen."

Es ist eine Debatte entbrannt, ob es im Modernen Fünfkampf zu Regeländerung kommen soll. Die Teilnehmer bekommen ihre Pferde vor dem Springreiten zugelost, haben nur kurz Zeit sich auf das Tier einzustellen.

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