Laut Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), wurde im Jänner 2021 in Österreich erstmals bei vier Personen die britische Variante des SARS-CoV-2-Virus B.1.1.7 und bei einer Person die südafrikanische Varante B.1.351 bestätigt. Seither werden Untersuchungsverfahren auf PCR-Basis in den Labors der Bundesländer zur Entdeckung von Infektionen mit verdächtigten SARS-CoV2-Virusvarianten ausgerollt. Am 26. März diesen Jahres wurde in Österreich erstmals die brasilianische Variante P.1 bei einer jungen Frau bestätigt, die sich in der Schweiz bei einer Brasilien-Rückkehrerin infiziert hatte.
Zwar gibt es noch andere Virus-Varianten, diese sind aber bis dato noch nicht in Österreich in Erscheinung getreten.
Was die neuen Corona-Mutanten - britisch, die südafrikanisch, brasilianisch – vereint, ist eine erhöhte Ansteckungsgefahr. Je schneller durchgeimpft wird, umso besser. In diesem Zusammenhang erscheint die Frage nach der Wirksamkeit der Impfstoffe gegen diese Mutationen interessant. Coronaviren mutieren nämlich spontan und unvorhersehbar, um zu überleben.
Die Online-Plattform "Moment" hat zu diesem Thema recherchiert und in einem Artikel vom 11. März 2021 die verschiedenen Impfstoffe und ihre Wirksamkeit bei verschiedenen Varianten aufgelistet:
Biontech/Pfizer-Impfstoff:
Wirkung gegen das Corona-Virus: Der Impfstoff verhindert zu 95 Prozent symptomatische Erkrankungen. In Israel, wo knapp zwei Drittel der gesamten Bevölkerung mindestens ein Mal damit geimpft wurde, hat man diesen Wert bestätigen können. Der Impfstoff schützt zu 100 Prozent gegen schwere oder tödliche Verläufe.
Wirkung gegen die Großbritannien-Variante B.1.1.7: Der Biontech-Impfstoff bietet ausreichend Schutz gegen die Mutation, auch wenn die Schutzwirkung leicht abgeschwächt war.
Wirkung gegen die Südafrika-Variante B.1.351: Auch für diese Mutation wurde ein ausreichender Schutz durch eine externe Studie bestätigt. Es wurde zwar eine niedrigere Konzentration an Antikörpern im Vergleich zum ursprünglichen Virusstrang festgestellt, allerdings reicht diese als Schutz immer noch aus.
Wirkung gegen die Brasilien-Variante P.1 und P.2:In einer Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, wird dem Impfstoff ein ähnlicher Schutz bescheinigt, wie gegen die Variante B.1.1.7. Der Impfstoff wurde jedoch in Brasilien noch nicht eingesetzt.
Moderna-Impfstoff:
Wirkung gegen das Corona-Virus: Der Impfstoff verhindert zu 94 Prozent symptomatische Erkrankungen. Er schützt zu 100 Prozent gegen schwere oder tödliche Verläufe.
Wirkung gegen die Großbritannien-Variante B.1.1.7:Die Schutzwirkung gegen die britische Variante ist leicht abgeschwächt, reicht aber für eine neutralisierende Wirkung weiterhin aus.
Wirkung gegen die Südafrika-Variante B.1.351: Bei der südafrikanischen Variante ist die Wirksamkeit noch etwas niedriger, die Antikörper-Konzentration soll aber bei frisch geimpften Personen gegen die Mutation ausreichen.
Wirkung gegen die Brasilien-Variante P.1 und P.2:Für diese Varianten gibt es noch keine gesicherten Ergebnisse.
AstraZeneca-Impfstoff:
Wirkung gegen das Corona-Virus: Der Impfstoff verhindert zu 70 Prozent symptomatische Erkrankungen und schützt zu 100 Prozent gegen schwere oder tödliche Verläufe. Das belegen Daten aus Nord- und Südamerika wie auch aus Schottland.
Wirkung gegen die Großbritannien-Variante B.1.1.7: Beim AstraZeneca-Impfstoff wurde in Studien eine geringere Konzentration an Antikörpern bei der Mutation gemessen, der Schutz ist wie bei den anderen Impfstoffen aber dennoch gegeben.
Wirkung gegen die Südafrika-Variante B.1.351: Bestätigt wurde bisher, dass der Impfstoff nur sehr wenig Schutz gegen leichte und moderate Verläufe der Mutation bietet. Nicht bestätigt ist jedoch, dass der Impfstoff keinen Schutz gegen schwere Verläufe bietet, denn bei der Testreihe haben überwiegend junge und gesunde Teilnehmer mitgemacht. Experten gehen davon aus, dass ein Schutz gegen schwere Verläufe durchaus gegeben ist. Außerdem war die Stichprobengröße bei dieser Studie relativ gering - das Ergebnis ist also durchaus nicht so klar, wie es kommuniziert wurde, wie die Direktorin der WHO-Abteilung für Impfungen betont.
Wirkung gegen die in Brasilien entdeckten Variante P.1 und P.2:Laut einer vorläufigen Studie schützt der Impfstoff von AstraZeneca auch vor diesen Varianten.
Johnson&Johnson-Impfstoff:
Der Impfstoff von Johnson & Johnson kam zuletzt auf den Markt. Dabei handelt es sich wie bei AstraZeneca um einen Vektorimpfstoff und hat gegenüber den anderen drei Impftstoffen einen entscheidenden Vorteil: Er muss nur einmal geimpft werden statt zweimal.
Wirkung gegen das Corona-Virus sowie Mutationen:Ähnlich wie bei AstraZeneca weist er eine etwas niedrigere Effektivität als Biontech/Pfizer und Moderna auf. Die globalen Tests ergeben eine Wirksamkeit von 66 Prozent nach einem Zeitraum von vier Wochen, in den USA liegt der Wert bei 72 Prozent. Aufgrund der Werte wird der Impfstoff in den USA aktuell ähnlich kritisch gesehen, wie der von AstraZeneca in Europa. Doch diese Zahlen direkt mit denen der anderen Impfstoffe zu vergleichen, ist nicht ganz korrekt. Denn das Testumfeld hat sich verändert: Mittlerweile sind mehr Varianten des Virus im Umlauf, was die Effektivität des Impfstoffes in den Tests etwas senkt.
Die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen unterschiedliche Varianten wurde nicht separat überprüft. Er musste sich jedoch gegen schon vorhandene Mutationen behaupten und wurde auch in Südafrika getestet, wo B.1.351 dominant ist. Dort zeigte sich eine Wirksamkeit von 64 Prozent.
Der ganze Artikel ist unter https://www.moment.at/story/astrazeneca-biontech-johnsonjohnson-wie-wirken-die-corona-impfstoffe-gegen-mutationen zu lesen.