Wien

Pflanz? Grüne fordern nun 100.000 neue Bäume in Wien

Der nächste Hitzesommer kommt – nun fordern die Grünen Maßnahmen zur Abkühlung in Wien. 100.000 neue Bäume sollen in Wien gepflanzt werden. 

Heute Redaktion
Die Grünen im Wiener Rathauspark: Umweltsprecherin Huem Otero Garcia, Parteichef Peter Kraus und der grüne Bezirksvorsteher Stellvertreter Bernhard Seitz (Wien-Leopoldstadt). 
Die Grünen im Wiener Rathauspark: Umweltsprecherin Huem Otero Garcia, Parteichef Peter Kraus und der grüne Bezirksvorsteher Stellvertreter Bernhard Seitz (Wien-Leopoldstadt). 
Denise Auer

Zur Pressekonferenz "Masterplan für mehr und gesündere Bäume" luden die Grünen am Mittwoch in den Rathauspark (Wiener City) unter 200 Jahre alte Bäume ein – man spürt sofort die leichte Abkühlung, den wohltuenden Schatten, auch die Ruhe, die die Bäume im Kontrast zum Lärm des Ringverkehrs verströmen.

Diesen Effekt fordert Stadtrat Peter Kraus (Grüne) für ganz Wien. "Sie sind wichtige Schattenspender und die besten Klimaanlagen!" An neuen Standorten überall im Stadtgebiet sollen 100.000 Neupflanzungen angesiedelt werden. Und zwar schnell. Das besondere Augenmerk soll nicht nur auf der Neupflanzung, sondern auch auf der Pflege und dem Erhalt der jungen Bäume liegen. Das werde bisher massiv vernachlässigt.

Vernachlässigte Bäumchen sind Geldverschwendung

Laut Stadtrechnungshofbericht vom Mai 2023 sterben 39 Prozent der Jungbäume in acht untersuchten Wohnhausanlagen von Wiener Wohnen innerhalb der ersten zwei Jahre wieder ab, müssen erneut nachgepflanzt werden. "Eine unglaubliche Verschwendung von Zeit und Ressourcen", so Huem Otero Garcia, Umweltsprecherin der Wiener Grünen. "Alle zwei Jahre wieder neue Bäume zu pflanzen und sie dann zu vernachlässigen, das ist sinnlos, das liegt auf der Hand." Auch bei Nachpflanzungen ist die Stadt säumig. Eine Anfrage der Grünen Wien zeigte: Allein im Jahr 2021 wurden angeblich 2.500 Bäume zu wenig durch die Stadt nachgepflanzt.

Keine Zeit mehr für Baumsterben

Um das Absterben von Neupflanzungen zu verhindern fordern die Grünen: mehr Ressourcen, mehr Personal, mehr Fahrzeuge zur Bewirtschaftung, bessere Logistik, mehr Budget und höhere Standards bei den Baumscheiben, Baumsanierungen und Nachpflanzugen. "Die Folgen von viel zu kleinen Baumscheiben holen uns heute ein", so Huem Otero Garcia. Es sei viel zu wenig Platz für die Bäume. Weiterhin brauchten Wiens Bäume Schutz vor Streusalz im Winter, Schutz vor Hunde-Urin, vor unnötigem Stress beispielsweise durch Baustellen und vor den Autos.

"Erst eine Straße, eine U-Bahnstrecke oder Fernwärmenetz neu bauen – und nachher wieder aufreißen, um nachträglich Bäume zu pflanzen sei einmal mehr Zeit-, Ressourcen- und Geldverschwendung. Bäume sollten immer gleich mit geplant werden", forderten die Grünen am Mittwoch im Rathauspark.

14 gesunde Bäume gefällt

Auf das Amtsgeheimnis der Baumfällungen weist der Vize-Bezirksvorsteher von Wien-Leopoldstadt, Bernhard Seitz, hin. Er berichtet von einem Beispiel an der Lassallestraße 1 (Wien-Leopoldstadt), wo das Amtsgeheimnis "verheerende Folgen" hatte – dort wurden 14 junge, gesunde, große Pappeln gefällt. Die Bürger wurden vor vollendete Tatsachen gestellt und verstanden die Welt nicht mehr. Es wurde noch ärger.

Nun entstehen dort Parkplätze – für Bernhard Seitz ein sehr emotionales Thema. Er ist sich sicher, wenn die Fällungen öffentlich bekannt gemacht würden, würden solchen Fällungen viel mehr Gegenwind bekommen. Er fordert zudem Transparenz und mehr Daten in einem digitalen Baumkataster: Bürger sollen sehen können, was wann wo stand – und was fehlt. Die Wiener könnten "ihre" Bäume womöglich besser schützen als die bisherigen Verantwortlichen, so Seitz. "Die SPÖ-geführte Stadt schafft es nicht, unsere Bäume zu schützen", so sein Fazit.

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