Österreich

Pflegefall (32) alleine in Badewanne gelassen - tot

Ein behinderter 32-Jähriger ertrank in der Badewanne, sein Pfleger (39) musste jetzt wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht.

Heute Redaktion
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Symbolfoto.
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Bild: iStock

Im Juni 2018 kam es im Bezirk Wr. Neustadt zu einem tödlichen Zwischenfall: Ein Pfleger (39) badete einen behinderten 32-Jährigen (Bein amputiert, Spasmen, Krampfanfälle). Während des Bades kam es im Nebenraum bei einem anderen Patienten zu einem Zwischenfall, der Pfleger eilte ihm zur Hilfe.

Als er zurück beim 32-Jährigen war, war dieser bereits ertrunken. Ein Gutachten ergab, dass der Pfleger nur maximal zwei Minuten weg war, mindestens jedoch 30 Sekunden. Außerdem konnte auch ein Selbstmord nicht ausgeschlossen werden. Der Patient hätte nachhause übersiedeln sollen, hatte davor große Angst. Eine Zeugin sagte vor Gericht: "Er war immer unrund, wenn die Mama angerufen hat."

Am Dienstag wurde der Fall zum bereits zweiten Mal vor Gericht verhandelt. Das noch nicht rechtskräftige Urteil: Fahrlässige Tötung und 1.632 Euro Strafe für den mittlerweile arbeitslosen Pfleger. Laut Richter das absolute Minimum, ein Freispruch sei nicht möglich gewesen, ursprünglich hatte die Anklage "grob fahrlässige Tötung" gelautet.

(min)