Niederösterreich

Pflegekräfte in NÖ bekommen jetzt 500 Euro Prämie

Etwa 23.000 Menschen arbeiten in NÖ im Gesundheits- und Pflegebereich. Noch heuer sollen 500 Euro als Zusatzprämie auf deren Konten landen.

Isabella Nittner
500 Euro Zusatz-Prämie soll den Pflegekräften in Niederösterreich noch 2022 ausgezahlt werden.
500 Euro Zusatz-Prämie soll den Pflegekräften in Niederösterreich noch 2022 ausgezahlt werden.
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Überstunden, Nachtschichten, Einspringen für erkrankte Kollegen – Berufe in der Alten- und Krankenhauspflege haben es in sich. Aus diesem Grund will das Land Niederösterreich jetzt eine "blau-gelbe Pflegeprämie" auszahlen, um den Mitarbeitern von Pflegeheimen sowie Spitälern Anerkennung zu zollen. Die Prämie in der Höhe von 500 Euro soll noch heuer auf den Konten der Angestellten landen.

Kritik an Gesundheitsministerium

"Dass gerade die Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich die wohl herausfordernsten und anspruchsvollsten sind, haben wir in den letzten zweieinhalb bis drei Jahren gesehen", begründet Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das "Zuckerl" am Montag bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Reinhard Waldhör, Vorsitzendem der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, im Landhaus.

"All diese Maßnahmen zeigen: Ein Land tut, was ein Land tun kann."

"All diese Maßnahmen zeigen: Ein Land tut, was ein Land tun kann. Weil wir optimale Rahmenbedingungen schaffen wollen für unsere Beschäftigten im Pflege- und Betreuungsbereich. Niederösterreich geht in vielen Bereichen voran und auch heute gehen wir wieder voran", so Mikl-Leitner.

Kritik übt sie am Gesundheitsministerium, das eine Prämie versprochen, aber nicht genug Geld dafür zur Verfügung gestellt habe. "Genau aus diesem Grund werden wir seitens des Landes Niederösterreich diesen mehr als 23.000 Beschäftigten in den Pflege- und Gesundheitsberufen zusätzlich 500 Euro netto überweisen", erklärt die ÖVP-Landeshauptfrau.

10 Millionen Euro-Paket

Zehn Millionen Euro nimmt das Land für die Auszahlung des "Dankeschöns" in die Hand.

"Wir machen das, weil sich das Personal das verdient hat. Weil wir wissen, was sie tagtäglich leisten und was sie vor allem in den letzten zweieinhalb Jahren in der Pandemie geleistet haben. Wir machen das, weil wir die Verlässlichkeit unter Beweis stellen wollen. Weil wir aber auch das Vertrauen in die Politik stärken wollen", führte Landeshauptfrau Mikl-Leitner aus.

Dass die Pflegekräfte in Niederösterreich vor allem in letzter Zeit vermehrt nachfragten, wann denn der versprochene Bonus vom Bund endlich ausbezahlt werde, bestätigt jetzt auch Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Es sei eine "gewisse Ungeduld" zu spüren gewesen.

    Reinhard Waldhör, Johanna Mikl-Leitner und Christiane Teschl-Hofmeister (v.l.)
    Reinhard Waldhör, Johanna Mikl-Leitner und Christiane Teschl-Hofmeister (v.l.)
    NLK

    "Deswegen war für uns klar, dass diese Prämie vom Bund noch heuer fließen muss. Das ist das Mindeste, was wir tun können. Deswegen haben wir in den letzten Wochen intensiv verhandelt, wie wir dieses Konstrukt auf Schiene bringen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Prämie mit dem Dezembergehalt bekommen", so Teschl-Hofmeister.

    Die Mittel fließen an Angehörige des gehobenen Dienstes, Pflegefachassistenzen, Pflegeassistenzen und Angehörige der Sozialbetreuungsberufe in Krankenanstalten, teilstationären und stationären Einrichtungen der Langzeitpflege, in mobilen Betreuungs- und Pflegediensten, auch bei den Einrichtungen der Behindertenarbeit und Kureinrichtungen.

    "Land hat Anliegen verstanden"

    Von einer Enttäuschung spricht auch Gewerkschafter Reinhard Waldhör. Nach langen Verhandlungen habe man sich über das Versprechen eines Entgelt-Erhöhungs-Zweck-Zuschuss-Gesetzes seitens des Bundes gefreut, die Erwartungen seien aber nicht erfüllt worden.

    "Das Land Niederösterreich hat unsere Anliegen aber gut verstanden hat und gesagt ‚Was versprochen ist, soll gehalten werden.‘ Wenn wir davon reden, dass 23.000 Kolleginnen und Kollegen aus dem Pflegebereich diesen Bonus bekommen, dann ist das ein Akt der Dankbarkeit. Es ist ein klares Zeichen des Landes Niederösterreich nach außen, dass wenn man in Niederösterreich im Gesundheit- und Pflegebereich arbeitet, dort gehalten wird, was versprochen wird. Zehn Millionen Euro ist keine Kleinigkeit, die das Land Niederösterreich seinen Pflege- und Betreuungskräften zur Verfügung stellt. Ich bin wirklich sehr froh, dass dies in sehr einfacher Form, nämlich brutto für netto, am Lohnzettel sichtbar ist", meinte Waldhör.

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