Österreich

Pflegepapa Martin: "Sprung ins kalte Wasser"

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

In Wien gibt es 645 Pflegefamilien. Sie geben Kindern aus zerrütteten Verhältnissen ein gutes, sicheres Zuhause. Eine davon ist Familie Freytag. Pflegepapa Martin (50) erzählt aus dem Alltag.

"Wir haben keine eigenen Kinder, wollten aber als Familie leben", erklärt Martin Freytag (50), warum er und seine Frau Veronika (46) sich dazu entschlossen, für "fremde" Kinder zu sorgen, sie zu beschützen und großzuziehen, als wären es ihre leiblichen.

Im Alter von zwei Jahren kam Marie* (7) zu Martin und Veronika. "Wir wurden bei einem Seminar der MAG 11 gut vorbereitet", so Martin. "Trotzdem ist es ein Sprung ins kalte Wasser." Ihre leiblichen Eltern sieht Marie* regelmäßig. "Das Verhältnis ist entspannt", erzählt Martin. Aber eine Pflege-Elternschaft ist manchmal nicht leicht: "Die leiblichen Eltern haben immer das Recht, Anträge zu stellen", sagt Martin.

Beim zweiten Pflegekind war das der Fall: Florian* (5) kam vor drei Jahren in die Familie. Erst nach mehreren Jahren entschied ein Gericht, dass der Bub vorerst bei seiner "neuen" Familie bleiben kann.

Das Schöne am Alltag mit Pflegekindern? "Der Mehraufwand kommt tausendfach zurück", sagt Martin.

* Name von der Redaktion geändert