England

Pfleger ignorieren Alarme – Louella (2 Monate) stirbt

Baby Louella ist wenige Monate nach ihrer Geburt verstorben. Insbesondere eine Krankenschwester soll wiederholt Alarme stumm- und ausgeschaltet haben.

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    Die zwei Monate alte Louella Sheridan verstarb unter anderem an Vernachlässigung durch das Spitalpersonal – dieses Urteil fällt ein Gerichtsmediziner.
    Die zwei Monate alte Louella Sheridan verstarb unter anderem an Vernachlässigung durch das Spitalpersonal – dieses Urteil fällt ein Gerichtsmediziner.
    Instagram/cquigley96x

    Der englischer Gerichtsmediziner John Pollard hat in dieser Woche geurteilt, dass die erst zwei Monate alte Louella Sheridan unter anderem infolge Vernachlässigung durch das Spitalpersonal verstorben ist. Das kleine Mädchen wurde mit einer Herzerkrankung geboren und im April 2022 aufgrund von Atemschwierigkeiten auf die Intensivstation des Royal Bolton Hospital gebracht. Die offizielle Todesursache lautet Covid-19.

    Im Spital verschlechterte sich der Zustand des Babys in den frühen Morgenstunden des 24. April. Louella hatte hohes Fieber und einen schnellen Herzschlag. Kurz später stellte ihre Mutter fest, dass sie "schlaff und nicht ansprechbar" war und holte das Pflegepersonal hinzu. Das Mädchen verstarb.

    "Grobes Versagen" des Spitalpersonals

    Wie der "Independent" schreibt, hielt Pollard in seinem Urteil fest, dass Louella trotz ihrer gesundheitlichen Probleme ein "vergleichsweise normales Leben" vor sich hatte. Eine Mitschuld an ihrem Tod gibt der Gerichtsmediziner dem Pflegepersonal. Die Mutter sagte vor Gericht aus, dass am Abend vor Louellas Tod eine Krankenschwester zu ihr gesagt habe, "sie müsse dieses ständige Piepen von den Maschinen satt haben".

    Einer Zeugenaussage des Spitalpersonals zufolge schaltete zudem eine Krankenschwester die vier lebenswichtigen Alarme stumm und ging dann in eine zweistündige Essenspause. Dies soll sie wiederholt getan haben und die Alarme irgendwann auch vollständig abgeschaltet haben. Der Krankenschwester in der nachfolgenden Schicht sei dies aufgefallen, sie hätte aber nichts weiter unternommen um diesen Zustand zu ändern. Sie hätte schneller reagieren sollen, gibt sie vor Gericht zu.

    Pollard sagte, Louellas Leben "hätte sich verlängert, wenn auch vielleicht nur für eine kurze Zeit", wenn das Pflegepersonal das Baby nach dem Ertönen der Alarme behandelt hätte. Das Verhalten des Pflegepersonals bezeichnet er als "grobes Versagen".

    "Wir akzeptieren das Ergebnis"

    Die Mutter des Babys sagt: "Louella hatte eine Chance zum Leben verdient, aber als Familie haben wir das Gefühl, dass das Verhalten des Spitalpersonals ihr diese Chance genommen hat. In den 20 Monaten seit ihrem Tod verging kein Tag, an dem wir diese Nacht nicht noch einmal durchlebten und uns wünschten, unsere Tochter wäre hier bei uns. Louella war unser kostbares kleines Mädchen und wird von ihren Brüdern und Schwestern sehr vermisst, die ebenfalls für den Rest ihres Lebens von ihrem Verlust betroffen sein werden."

    Die Stellungnahme des Spitals wird von verschiedenen Medien widergegeben. "Wir akzeptieren das Ergebnis der Untersuchung voll und ganz und bedauern zutiefst, dass unsere Systeme und Prozesse, die sich um Louella hätten kümmern sollen, unsere Standards nicht erfüllt haben. Wir setzen uns dafür ein, dass wir alles Mögliche aus dem Geschehen lernen und alle notwendigen Änderungen vornehmen, um zu verhindern, dass sich eine solche Tragödie wiederholt."

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