Österreich

Pfusch-Implantate: 3000 € für Österreicherinnen

69 Österreicherinnen wurden bis 2014 fehlerhafte Brustimplantate eingesetzt. Nach Rechtsstreits bekommt jede Frau nun 3.000 Euro.

Heute Redaktion
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69 geschädigten Österreicherinnen wurden je 3.000 Euro ausgezahlt.
69 geschädigten Österreicherinnen wurden je 3.000 Euro ausgezahlt.
Bild: iStock

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) vertritt im Auftrag des Sozialministeriums seit Juni 2014 jene 69 Österreicherinnen, denen die fehlerhaften Brustimplantate der französischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP) eingesetzt wurden. Die Implantate waren medizinisch nicht zugelassen, weil die Firma offenbar billiges Industriesilikon verwendet hatte.

Die Folgen für hunderttausende Frauen weltweit waren platzende Implantate und Entzündungen, die einen raschen Austausch erforderten. Manche Ärzte rieten auch Frauen ohne akute Beschwerden zum Austausch der Implantate, was für die Betroffenen erneute Operationen, Schmerzen und Angst vor Folgeschäden bedeutete, so der VKI.

Die entstandenen Schäden machten die Frauen gegen PIP geldtend, das Unternehmen ist allerdings pleite. Allerdings: Zertifiziert wurden die Implantate vom Technischen Überwachungs-Verein TÜV. Der VKI schloss sich einer Sammelklage gegen den TÜV in Frankreich an.

207.000 Euro ausbezahlt

Mit Erfolg, den Klägerinnen aus Österreich wurden je 3000 Euro Vorschuss auf Schadenersatz zugesprochen. Eine Beschwerde auf Zahlungsaufschub wurde zurückgewiesen. Der TÜV hat deshalb jetzt an alle Klägerinnen aus Österreich den vorläufig zugesprochenen Schadenersatz von insgesamt 207.000 Euro ausbezahlt.

Wie hoch der Schadenersatz letztlich sein wird, wird sich noch zeigen: "Es gilt jetzt abzuwarten, ob wir im Hauptverfahren gegen den TÜV gewinnen werden", so Ulrike Wolf, Leiterin der Abteilung Sammelaktionen im Bereich Recht des VKI. (red)