Szene

Philharmoniker flogen zum König zum Händeschütteln

Heute Redaktion
Teilen

Anfang April freuten sich die Wiener Philharmoniker sichtlich einen Hax'n aus als sie erfuhren, dass sie den "Nobelpreis" der klassischen Musik, den Birgit Nilsson Preis bekommen. Nicht nur Ehre, sondern auch eine Million Dollar gibt's für die Ausnahmekünstler.

 
sichtlich einen Hax'n aus als sie erfuhren, dass sie den "Nobelpreis" der klassischen Musik, den Birgit Nilsson Preis bekommen. Nicht nur Ehre, sondern auch eine Million Dollar gibt's für die Ausnahmekünstler.

Am Mittwochabend war das ganze Orchester in Stockholm zu Gast. Dort überreicht der König, die Auszeichnung, Bundespräsident Fischer, seine Frau und Königin Silvia strahlten mit den Musikern um die Wette.

Weil ein Plastiksackerl voll Dollarnoten kein besonders gutes Bild machen würde, überreichte König Carl XVI.Gustaf von Schweden eine 30 Zentimeter große und drei Kilogramm schweren Nilsson-Statuette und eine Urkunde. Philharmoniker-Vorstand Andreas Großbauer schleppte das schwere Ding aber mit Freuden, immerhin ist jeder Kilo der Statue über 333.333 Dollar wert.

Birgit Nilsson Preis ist Musik-"Nobelpreis"

"Nobelpreis" der Musik heißt der Birgit Nilsson Preis nicht umsonst. Überreicht wurde er in jenem Saal, in dem auch die Nobelpreise verliehen werden. Auch die Zeit passt. Zwei Tage vorher wurde der verliehen.

"Love Affaire" zwischen Nilsson und den Philharmonikern

Pia Lindström, die Tochter der berühmten schwedischen Sopranistin, moderierte die Überreichung. Rutbert Reisch, der Präsident der Birgit Nilsson Foundation, nannte die langjährige musikalische Partnerschaft zwischen den Wiener Philharmonikern und der Preis-Stifterin, der schwedischen Sopranistin Birgit Nilsson (1918-2005), eine "love affaire". Die Sopranistin liebte es, mit den Philharmonikern aufzutreten. Die Musiker wiederum verehrten die Ausnahme-Stimme.

Riccardo Muti: "Alles" von den Philharmonikern gelernt

Auch Riccardo Muti, der 2011 die Auszeichnung erhalten hatte und mit den Philharmonikern die überaus gefühlvoll musizierten "Préludes" von Franz Liszt sowie Isoldes Liebestod aus der Wagner-Oper "Tristan und Isolde" aufführte, lobte die Wiener Philharmoniker, mit denen er 1971 erstmals zusammengearbeitet hatte: "Alles, was ich über Musik gelernt habe - abgesehen von meinem Studium -, habe ich von ihnen gelernt." Die Schönheit ihres Klanges und die Kunst ihrer Phrasierungen seien unvergleichlich. Sie seien wahre Friedensbotschafter: "Je mehr sie auf der ganzen Welt spielen, desto friedlicher wird die Welt."

Philharmoniker-Abstimmung: 1 Mio wird in Archiv-Öffnung gebuttert

Die Wiener Philharmoniker stimmten ab, was mit dem Preisgeld passieren soll. Einstimmig wollen dei Musiker die Million Dollar (793.000 Euro) für den Ausbau und die Öffnung des Historischen Archivs der Philharmoniker verwenden.

Standing Ovations und Galadinner für Philharmoniker

Am Ende der Zeremonie gab es Standing Ovations des Publikums für die Wiener Philharmoniker. Der Abend klang im Grand Hotel von Stockholm bei einem Gala Dinner aus, bei dem das Steude Quartett mit Pianist Yefim Bronfman Kammermusik von Robert Schumann spielte.