Szene

Philharmoniker wurden in Salzburg ausgebuht

Heute Redaktion
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Mit Mozarts "Cosi fan Tutte" ging die letzte szenische Opernpremiere bei den Salzburger Festspielen über die Bühne und spaltete das Publikum. Buh-Rufe hagelte es für die Philharmoniker, aber auch Jubel schallte am Mittwoch aus dem Publikum im Haus für Mozart.

Mit Mozarts "Cosi fan Tutte" ging die letzte szenische Opernpremiere bei den Salzburger Festspielen über die Bühne und spaltete das Publikum. Buh-Rufe hagelte es für die Philharmoniker, aber auch Jubel schallte am Mittwoch aus dem Publikum im Haus für Mozart.

Die Darbietung der traditionsreichen Wiener Philharmoniker unter der Leitung von "Ersatzmann" Christoph Eschenbach fanden die Zuschauer inakzeptabel und nicht festspielwürdig. Sven-Eric Bechtolf inszenierte passagenweise mit Witz und Klugheit im Detail, riskierte ästhetisch aber nichts und lieferte kaum einen eigenständigen Interpretationsansatz.

Fades Bühnenbild, langweilige Kostüme

Historische Kostüme und eine Glasfront mit Zimmerpflanzen - Rolf und Marianne Glittenberg (Bühne und Kostüme) haben ihren Mozart in einer Orangerie spielen lassen und nichts als elegant-uninspirierten Retro-Look produziert. Die Sänger interagierten in einigen Szenen amüsant und der "Burla" entsprechend unterhaltsam, in einigen Szenen aber standen sie auch ausdruckslos an der Rampe oder schienen nicht zu wissen, wohin sie spielen sollten.

Dirigent schaffte nicht einmal die 08/15-Aufgaben

Mit dem Orchester aber - und das ist ein unverzeihlicher Schwachpunkt - waren die Sänger sehr, sehr oft nicht zusammen. Eschenbach dirigierte nicht nur unengagiert, sondern ließ das Basis-Handwerk an diesem Premierenabend vermissen, nämlich eine Feinabstimmung in Tempo und Rhythmus zwischen Bühne und Graben.

Jubel für einige Sänger, andere bekamen ihr Fett weg

Auch vom viel beschworenen Mozart-Ensemble war wenig zu vernehmen. Beim Publikum völlig zu Recht am besten weggekommen ist Luca Pisaroni, gefolgt von Marie-Claude Chappuis und Gerald Finley und Martina Jankova. Malin Hartelius und Martin Mitterrutzner hingegen mussten vereinzelte, aber durchaus nicht unverdiente Buhrufe einstecken.

APA/red.