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Picassos Elektriker riss sich 271 Originale unter de...

Heute Redaktion
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Bild: Jean-Paul Pelissier / Reuters

Picassos Elektriker Pierre Le Guennec und seine Frau stehen vor Gericht. 271 Original-Picassos wurden in ihrem Besitz gefunden. Das inzwischen über 70-jährige Ehepaar behauptet sie geschenkt bekommen zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders.

Picassos Elektriker Pierre Le Guennec und seine Frau Danielle stehen vor Gericht. 271 Original-Picassos wurden in ihrem Besitz gefunden. Das inzwischen über 70-jährige Ehepaar behauptet sie geschenkt bekommen zu haben. Die Staatsanwaltschaft und Picassos unehelicher Claude Sohn sehen das anders. 

Das Paar fragte Claude Ruiz-Picasso 2010 um Rat. Claude ist der Nachlassverwalter der Familie. Die Le Guennecs wollten, dass er die Authentizität von 271 Werken von Pablo Picasso, die in Müllsäcke verpackt in ihrer Garage standen, bestätigt. Stattdessen klagten die Anwälte der Familie auf Hehlerei. Es geht um Aquarelle und Zeichnungen, die zwischen 1900 und 1932 gemalt wurden. Sie sollen rund 100 Millionen Euro wert sein und sind nicht signiert. 

2015 wurde der Prozess beendet. Das Ehepaar bekam zwei Jahre auf Bewährung aufgebrummt. Die Staatsanwaltschaft legte allerdings Berufung ein. Sollten die Le Guennecs erneut schuldig befunden werden, drohen ihnen bis zu fünf Jahren Haft und eine Geldstrafe von 375.000 Euro. 

Es gibt zwei Versionen des Ehepaars, wie sie zu den Bildern kamen: 

die alte Version: Pablo Picasso schenkte ihnen die Bilder vor seinem Tod
die aktuelle Version: Jacqueline Roque, die bis zu seinem Tod 1973 mit Picasso verheiratet war, schenkte ihnen die Bilder. Jacqueline hätte sich mit Claude Ruiz-Picasso nicht verstanden und deshalb gewollt, dass die Le Guennecs die Bilder an sich nehmen.