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Pilot zieht blank, erhält 300.000 $ Schadenersatz

Die Stadtregierung von Denver wird einem Piloten der United Airlines 300.000 US-Dollar an Schadenersatz überweisen. Aus einem kuriosen Grund.

Heute Redaktion
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Seit 26 Jahren ist Andrew C. nun schon in der kommerziellen Luftfahrt tätig, doch was sich am Morgen des 20. September 2018 ereignete, hat sich dem Amerikaner mit Sicherheit für immer ins Gedächtnis gebrannt.

Nach einem erholsamen Schlaf in seinem Hotelzimmer im zehnten Stock hatte der United Airlines Pilot die Vorhänge gelüftet, um den Ausblick auf den nahen Flughafen von Denver zu genießen. Kurz darauf klopfte die Polizei an seine Tür und nahm Andrew C. fest.

Der Grund war kurios: Verdutzte Reisende hatten den Piloten von der Empfangshalle des Flughafens aus beobachtet und wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angezeigt. Denn Andrew C. hatte sich völlig nackt ans Fenster gestellt – sein unbekleideter Körper war weithin sichtbar.

Davon hatte der Luftfahrtveteran aber keine Ahnung. Und obwohl er die Situation innerhalb von Minuten aufklären konnte, musste der vermeintliche Exhibitionist nicht nur noch mehrere Tage in Haft verbringen, er wurde auch von United Airlines für ein halbes Jahr suspendiert.

Stadt zahlt Schadenersatz

Als sich die Vorwürfe in Luft aufgelöst hatten, brachte Andrew C. Anzeige gegen die Stadt ein. Laut Anwalt Craig Silverman seien die zwei Polizisten mit der Festnahmen zu weit gegangen und hätten zudem das Hotelzimmer ohne Durchsuchungsbefehl betreten. Die Vorwürfe hätten das Leben seines Mandanten und dessen gesamter Familie außer Bahn geworfen, argumentiert der Jurist.

Der Streifall wurde nun außergerichtlich beigelegt, wie US-Medien berichten. Demnach wird die Stadt Denver 300.000 Dollar an Schadenersatz an Andrew C. überweisen. Der Pilot hofft nun, dass in Zukunft keinem anderen Gast des Hotels so ergehen wird, wie ihm. Er sei absolut davon überrascht gewesen, dass die Fensterscheiben nicht getönt oder verspiegelt seien, wie dies bei vielen anderen Hotels der Fall sei.

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