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Pinskys „Schimpf-Kunst" im britischen Hull

Die Text-Installation des Brit-Künstlers Michael Pinsky sorgte in der Kulturstadt 2017 kürzlich für so manchen Aufreger.

Heute Redaktion
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So manch derbes Wort ist seit Donnerstag auf der riesigen Kunst-Installation des Künstlers Pinsky in der englischen Kulturstadt 2017 Hull zu lesen.

"Speakers Corner" wird zu Schimpf-Kunst

Grund: Das Computersystem konnte dabei den „Yorkshire Akzent" nicht erkennen. Die Installation des Brit-Künstlers Michael Pinsky dient als eine Art „Speakers Corner" des 21.Jahrhunderts, die es Menschen ermöglichen soll, sprachliche Gedanken in Nachrichten zu übersetzen. Um eine Nachricht auf dem Bildschirm zu platzieren, müssen die „Redner" ihren Text in ein Mikrofon sprechen, welches an einem Stahl-Rednerpult am Kai von Humber Dock befestigt ist. Kaum ins Mikro gesprochen, wird die Sprache als Text auf die riesige Screen projiziert.

Algorithmus sollte Schimpfwörter erkennen

Um diverse Schimpfwörter auf dem Großbildschirm zu vermeiden, wurde das Projekt namens „Look Up" mit einem speziellen Algorithmus programmiert, um jede zweifelhafte Formulierung im Vorfeld zu erkennen und zu löschen.

Einheimische tricksten die Software aus

In den letzten Tagen haben Einheimische jedoch über eine Reihe von eindeutig sexuellen Nachrichten berichtet, darunter "Schick Nackte" und "Ejakulation". Dichter Dean Wilson und Künstler Michael Pinksy starteten am Donnerstag Abend mit poetischen Texten, danach wurde es schon etwas derber. Konnte der Text-Übersetzer doch so manches Slang-Wort der öffentlichen Redner nicht einwandfrei entschlüsseln und sendete manch „unartiges" Wort auf die große LED-Wand.

Spracherkennung muss nun "Slang" lernen

Pinsky habe sich schon immer für Spracherkennungstechnologie interessiert, erst jetzt konnte er es zu einem Kunstwerk machen. „Mit der Zeit wird die Texterkennungs-Software auch den „Hull-Akzent" lernen und so besser und besser werden," so der britische Künstler.

Die Kunstinstallation soll noch bis Silvester stattfinden.