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Pionier-Miliz ab Herbst im Einsatz

Heute Redaktion
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Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) will die Wehrpflicht abschaffen. Dass auch Freiwillige zum Katastrophenschutz taugen, sollte eine Übung am Donnerstag beweisen. Ab Herbst startet das Projekt "Miliz Neu" - Kritik gibt es an der Prämie von 5000 pro Jahr.

Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) will die Wehrpflicht abschaffen. Dass auch Freiwillige zum Katastrophenschutz taugen, sollte eine Übung am Donnerstag beweisen. Ab Herbst startet das Projekt "Miliz Neu" – Kritik gibt es an der Prämie von 5000 pro Jahr.

Zerstörte Häuser, 200 Verletzte, 60 Tote, Verkehrschaos – die Folgen eines Erdbebens der Stärke 6,3 im Grenzgebiet zwischen Tirol und Bayern. Das war das Szenario der "Terrex2012"-Katastrophenübung, an der 2500 Soldaten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz teilnahmen. Das Bundesheer stellte 800, davon 600 Milizsoldaten. Und diesen sah Darabos bei seinem Besuch in Kufstein besonders genau auf die Finger.

Rührt er doch derzeit landesweit die Werbetrommel für das Pilotprojekt der Freiwilligenmiliz. "Wir haben die Miliz aus einem Dämmerzustand geholt. Sie gehört ins Feld, in den Einsatz", so Darabos am Übungsgelände. 230 Soldaten sollen in zwei Pionierkompanien in Salzburg und Niederösterreich ab November im (Katastrophen)-Einsatz sein. Es gibt schon 820 Bewerber. Für 2 bis 3 Wochen Übung oder Einsatz pro Jahr gibt es eine Prämie von 5000 . Deshalb fürchten ehrenamtliche Organisationen wie die Feuerwehr, dass sie dadurch künftig schwieriger Freiwillige finden.

Kosten für das Miliz-Projekt: 1,3 Mio. Euro. Und das in Sparzeiten? Darabos: "Wir investieren in die Truppe, wollen dafür bei der Verwaltung einsparen".