Sprint-Star Oscar Pistorius musste am Montag erstmals zum Tod seiner Freundin aussagen. Der des Mordes Angeklagte brach in Tränen aus, entschuldigte sich bei der Familie des Opfers und erzählte von bösen Träumen, die ihn seit dem mutmaßlichen Mord quälen. Reeva Steenkamps Mutter sah ihm mit versteinertem Gesicht zu.
Seit Anfang März steht Oscar Pistorius vor Gericht, doch am Montag kam er erstmals selbst zu Wort. Er muss nun den Richter davon überzeugen, dass er seine Freundin für einen Einbrecher hielt und sie deshalb erschoss.
Pistorius: Reeva fühlte sich "geliebt"
Auf den Auftritt des Angeklagten hatten alle schon mit Spannung gewartet. Ein Raunen ging durch die Menge, als er in den Zeugenstand trat. Mit Tränen in den Augen und gebrochener Stimme begann der Angeklagte mit einer Entschuldigung. Er wandte sich an Reeva Steenkamps Familie und bat um Verzeihung. Pistorius selbst leide, seit Reeva tot ist. Er träume von ihr und ihrem Tod. "Ich habe bloß versucht, Reeva zu beschützen, die Leute sollen wissen, dass sie geliebt wurde, als sie in jener Nacht zu Bett ging", sagte er.
Befragung über Karriere, Drogen und Behinderung
Pistorius' Verteidiger Barry Roux versuchte, seinen Mandanten in möglichst gutem Licht dastehen zu lassen. Er befragte ihn über seine Kindheit, seine Erfahrung mit Drogen, wie sein Leben mit der Prothese sei, woran er glaube und über seine Karriere. Danach beantragte Roux eine Vertagung des Prozesses. Sein Mandant sei jetzt müde, so die Begründung. Die Richterin verschob die weitere Befragung auf Dienstag 9.30 Uhr.
Bisher fiel der Anwalt eher unangenehm auf. Er , in dem er in der Nacht vor dem Valentinstag die tödlichen Schüsse auf seine 29-jährige Freundin abgab, wird übrigens bald den Besitzer wechseln. Pistorius will so die Prozesskosten decken.