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"Work-Life-Balance" – darum findet Pizza-Boss keine Mit

Die Gastronomie sucht verzweifelt Personal. Einige Betriebe müssen sogar die Öffnungszeiten einschränken. Ein Wiener Gastronom klärt jetzt auf.  

Julia Sperlich

Die Gastronomiebranche sieht sich derzeit mit einer akuten Personalnot konfrontiert. Die Restaurants haben vor allem Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden und langfristig an sich zu binden. Eine der Hauptursachen für dieses Problem liegt unter anderem in den veränderten Ansprüchen und Erwartungen der Mitarbeiter, die zunehmend Wert auf eine gute Work-Life-Balance legen. Antonio Barbaro, Junior-Chef der Pizzeria Regina Margherita, gewährt im "Heute"-Talk Einblicke in die aktuelle Lage der Wiener-Gastroszene.

Fehlende Fachkräfte, "Work-Life-Balance"

"Es gibt keine Fachkräfte. Wir kompensieren derzeit unseren Mitarbeitermangel mit Studenten und Teilzeitkräften", erzählt der Barbaro jr. Das ist besonders problematisch, weil die Einschulungsphase ein langer Prozess ist und die Kurzzeit-Arbeitskräfte das Unternehmen schnell wieder verlassen. Die Gastronomiebranche ist traditionell geprägt von langen Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und hohem Arbeitsdruck. Dieses Modell stößt bei vielen jungen Arbeitnehmern auf Ablehnung. Man wünsche sich mittlerweile eine 4-Tage-Woche sowie regelmäßige freie Wochenendtage und flexiblere Arbeitszeiten, berichtet der Gastronom. 

Gastronomiebetriebe müssen umdenken

Der Wandel der Arbeitswelt und die veränderten Bedürfnisse der jungen Generation erfordern ein Umdenken in der Gastronomie. "Wir müssen als Arbeitgeber unser System ändern, um die Leute für die Gastronomiebranche zu begeistern", hebt Antonio Barbaro hervor. Indem flexiblere Arbeitsmodelle eingeführt und die Wünsche der Mitarbeiter beachtet werden, sei es laut Barbaro möglich, die Personalnot zu lindern. Darüber hinaus spiele aber auch die Bezahlung eine wichtige Rolle. Besonders die junge Generation fordert eine angemessene Entlohnung für ihre Arbeit. "Es ist an der Zeit, dass sich die Gastronomen an die veränderten Anforderungen der Arbeitswelt anpassen", appelliert der Star-Gastronom. Nur so könne man langfristig erfolgreich sein und qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und halten.

Italienische Betriebe stehen vor besonderen Herausforderungen 

Authentizität wird in Antonio Barbaros Restaurant groß geschrieben. "Es gibt in Österreich nur eine Handvoll gute italienische Köche. Die Problematik besteht darin, dass viele Italiener lieber in Italien bleiben", erklärt der Szene-Gastronom. Daher sei es umso schwieriger, als italienisches Restaurant gutes Personal zu finden. Er setze besonders auf langjährige Mitarbeiter und zahle lieber überdurchschnittlich gut, anstatt regelmäßig neues Personal einschulen zu müssen.

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