Politik

Plagiatsaffäre: Opposition zählt Aschbacher an

Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Arbeitsministerin Aschbacher fordert die Opposition ihren Rücktritt.

Jochen Dobnik
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Arbeitsministerin Christine Aschbacher stellte am Dienstag die Arbeitsmarktsituation vor.
Arbeitsministerin Christine Aschbacher stellte am Dienstag die Arbeitsmarktsituation vor.
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Wie berichtet, prüft die Fachhochschule Wiener Neustadt derzeit wegen massiver Vorwürfe die Diplomarbeit von Arbeitsministerin Christine Aschbacher. Laut dem Medienwissenschaftler Stefan Weber sei die 2006 mit "Sehr gut" benotete  Arbeit, in schlechtem Deutsch verfasst und enthalte gleich mehrere Plagiate. Die Opposition fordert nun den Rücktritt der Ministerin.

"Mir fällt Guttenberg ein"

"Der Kanzler muss sofort den Rücktritt seiner Ministerin einleiten, um weiteren Schaden von der Republik abzuwenden", forderte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung. Die 134-seitige Dissertation lese sich, als sei sie von einem Ghostwriter mit nicht-deutscher Muttersprache oder von einem Übersetzungsprogramm geschrieben worden.

Auch aus der SPÖ kamen am Wochenende Rücktrittsforderungen - unter anderem vom Nationalratsabgeordneten Max Lercher: "Was nicht geht, ist nichts leisten und sich dann noch mit fremden Federn schmücken. [...] Denn so geht es jedenfalls nicht, dass man von den normalen Leuten fordert, immer noch mehr zu leisten und sich dann selber durchschummelt."

ÖVP-Parteikollege und Unterrichtsminister Heinz Faßmann meinte, darauf angesprochen, am Samstag am Rande einer Pressekonferenz, "dass Qualifizierungsarbeiter von Politikern immer auch im Fokus medialer Aufmerksamkeit stehen [...]. Mir fällt spontan Guttenberg ein, den es ganz hart getroffen hat". Zur Information: Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg war nach der Aberkennung seines Doktortitels 2011 zurückgetreten.

Die FH prüfe nun diesen Fall, vermutlich werde es eine externe Begutachtung geben. "Das muss man abwarten", so der Unterrichtsminister.