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Pläne für Weinviertel: Tourismus, Wirtschaft & grenz...

Heute Redaktion
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Bild: Johannes Ehn

Bei einer Pressekonferenz im Zuge des VP-Regionstages für das Weinviertel stellte Landeshauptmann Erwin Pröll die Arbeitsschwerpunkte der vergangenen sowie der nächsten Jahre vor. Im Mittelpunkt: Der Tourismus, die Standortqualität, eine Wirtschaftsoffensive sowie die Infrastruktur und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

"Das Weinviertel ist eine europäische Vorzeigeregion", freute sich der Landeschef bei der Pressekonferenz Mittwochvormittag in Korneuburg. Vor allem die strategisch besondere Lage zu den Nachbarstaaten und zu Wien brächte zahlreiche Chancen. 

So wies Pröll darauf hin, dass es alleine im Jahr 2015 1.850 Unternehmensgründungen gab. Wirtschaftliche Hotspots gäbe es viele. Alleine 79 Unternehmen mit insgesamt 1.900 Mitarbeitern sind im Wirtschaftspark Wolkersdorf untergebracht. "Er hat sich innerhalb kürzester Zeit unglaublich entwickelt, weshalb im vergangenen Juni ein weiterer Ausbau beschlossen wurde", erklärte der Landeshauptmann.

Zahlreiche Straßen-Projekte

Vier Schwerpunkte für die Verbesserung des Straßennetzes sind derzeit in Arbeit: Der A5-Ausbau Schrick-Poysbrunn (in Bau, Fertigstellung Ende 2017) und die Umfahrung Drasenhofen (Baubeginn Ende 2017, Fertigstellung Ende 2018), der sechsspurige Ausbau der Donauuferautobahn im Bereich Stockerau Ost-Knoten Stockerau (Beginn 2018, geplante Fertigstellung 2020), die Weinviertler Schnellstraße (S3) im Bereich Hollabrunn-Guntersdorf (derzeit läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung, geplanter Beginn 2017, Fertigstellung 2019) und der Ausbau des Abschnittes Süßenbrunn-Gänserndorf auf der S8 (derzeit UVP, Baubeginn 2019, Fertigstellung 2020).

Öffi-Infrastruktur

Auch der öffentliche Verkehr soll in den kommenden Jahren verbessert und verdichtet werden. So werde der Marchegger Ast zweigleisig, Bahnhöfe sollen elektrifiziert und umgebaut werden. Die Fertigstellung ist mit 2023 geplant. Außerdem werde die Nordbahn ab 2021 ausgebaut (die Umweltverträglichkeitsprüfung läuft). Auf der Nordwest-Bahn setzt man auf Taktverdichtungen der Schnellbahn 3 auf viertelstündliche Abstände. 

Eine Besonderheit stelle weiters das "IST-mobil" im Bezirk Korneuburg dar. Das Anruf-Sammeltaxi sei eine "bedarfsorientierte Ergänzung zum Linienverkehr". 

Tourismus

"Wir haben im Weinviertel einen touristischen Aufwind", erklärte Pröll am Mittwoch. 2016 würde ein Nächtigungsplus von sieben Prozent erwartet, speziell Korneuburg befindet sich diesbezüglich auf der Überholspur. Im Fünf-Jahres-Vergleich verzeichnete man dort ein Plus von 12,7 Prozent.

Aus diesem Grund setze man auf die Weiterentwicklung und den Ausbau von Angeboten. Die Therme Laa bekommt ein "Silent Spa" und sichert damit 200 Arbeitsplätze. Das Viertelfestival 2017 wird alleine 66 Projekte im Weinviertel anbieten.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die Verträge für gemeinsame Rettungseinsätze mit den tschechischen Regionen Südböhmen und Südmähren sind bereits unter Dach und Fach. Auch eine Kooperation bezüglich Strahlentherapie in den Krankenhäusern wird ausgearbeitet. Im Nationalpark Thayathal (davon befinden sich 82 Prozent auf tschechischem Boden) soll es künftig neue Unterkunftsmöglichkeiten für Schulklassen geben. Ein ökopädagogisches Zentrum wird ebenfalls bald realisert.

Hochwasserschutz

15 Flut-Projekte sind derzeit in Arbeit, der Marchfelddamm wird um 9,2 Millionen Euro saniert, der Hochwasserschutz in der Werft Korneuburg wird mit 11,5 Millionen Euro finanziert. "Bis zum Jahr 2023 sind 54 zusätzliche Projekte in diesem Bereich geplant", so der Landeshauptmann.

Arbeitsmarkt

Die zahlreichen "Baustellen" im Weinviertel haben auch mit der laut Pröll "divergierenden Situation" am Arbeitsmarkt zu tun. In Korneuburg verzeichnete man ein Arbeitslosen-Plus von 1,9 Prozent, in Mistelbach (5,4 Prozent) und Gänserndorf (5,7 Prozent) sind es noch mehr. Dem möchte man mit einer Reihe von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen entgegensteuern. 580 Millionen Euro wurden hierfür zur Verfügung gestellt.