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Plastikhufe wären gut für Fiakerpferde geeignet

Heute Redaktion
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Nachdem eine Studie Plastikhufe für Fiakerpferde für "gut geeignet" befunden hat, fordert City-Bezirkschef Markus Figl nun deren gesetzliche Verpflichtung.
Nachdem eine Studie Plastikhufe für Fiakerpferde für "gut geeignet" befunden hat, fordert City-Bezirkschef Markus Figl nun deren gesetzliche Verpflichtung.
Bild: Sabine Hertel

Weil die herkömmlichen Hufe auf den Straßen für erhebliche Schäden sorgen, wurde eine Studie zu einer Gummivariante beauftragt. Diese kommt zu dem Schluss: "gut geeignet".

Die Fiaker sind fix mit der Tourismusstadt Wien verbunden, doch die Schäden, die die Hufeisen auf dem Straßenbelag der City verursachen, sind immens.

Um dafür eine Lösung zu finden, gaben die Innere Stadt und die MA28 im vergangenen Jahr bei der Veterinärmedizinischen Universität Wien eine Studie in Auftrag, die die Eignung von Plastikhufeisen und deren gesundheitliche Auswirkungen auf die Pferde untersuchen sollte. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor.

Alle getesteten Plastikhufe "gut geeignet"

Gegenüber "Radio Wien" erklärte Studienautorin Theresia Licka von der VetMed, es seien vier verschiedene Modelle getestet worden, alle seien prinzipiell gut geeignet. Allerdings sei es schwierig, für alle Pferde eine Empfehlung abzugeben. Denn es habe sich herausgestellt, dass die jetzigen Fiakerpferde sehr unterschiedlich in ihrem Typ seien, etwa in der Art, wie sie die Füße vorbringen, wie sie fußen, landen und sich abstemmen. Daher sei es "sicher nicht möglich", für alle Pferde eine bestimmte Beschlagsart auszuwählen.

Eisen oder Plastikhufe: Beide Varianten mit Vor- und Nachteile

Sowohl bei herkömmlichen Eisen- als auch bei den Plastikhufen gebe es gesundheitliche Vor- und Nachteile. "Das Beschlagen der Hufe stellt immer einen Eingriff in die natürliche Bewegung des Pferdes dar", so Licka. Laut der Studienautorin könne man daher nicht sagen, das eine Variante gesünder als die andere sei.

Einen deutlichen Unterschied hätten die Plastikhufeisen aber was die Spuren auf den Straßen betreffe. "Der Kunststoff hat praktisch keine Schäden gemacht. Während beim Eisen schon in kürzester Zeit gut sichtbare Schäden waren", so Licka gegenüber "Radio Wien".

City-Bezirkschef sieht sich bestätigt und fordert gesetzliche Verpflichtung zu Plastikhufen

Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt Markus Figl sieht sich dadurch bestätigt: "Die Fiaker sind für die Innere Stadt eine immense finanzielle Belastung. Wir sind budgetär nicht in der Lage, die jährlich anfallenden Schäden von etwa 750.000 Euro am Straßenbelag dauerhaft zu reparieren. Die ersten Ergebnisse der Studie VetMed zeigen einen klaren Handlungsbedarf auf'", betonte Figl in einer ersten Reaktion

"Offensichtlich sind diese 'Gummihufe' in der Lage, die entstehenden Schäden beinahe auf null zu minimieren und gleichzeitig auf die Gesundheit der Pferde und die Sicherheit im Straßenverkehr Rücksicht nehmen. Ich fordere die Einführung einer gesetzlichen Verpflichtung, wonach ausschließlich Kunststoff- bzw. Gummihufbeschläge zur Anwendung gelangen dürfen", betonte Figl.

Innovativer Gummi-Fiakerbeschlag entwickelt

Eine Variante könnte auch ein neuentwickelter, innovativer Hufbeschlag sein. Das größte Fiakerunternehmen Paul hat nun einen für die Straßen der Innenstadt schonenden Hufbeschlag entwickelt. Das Besondere daran, anders wie bei herkömmlichen Gummibeschlägen, die Pferdegelenke werden geschont und die "Gummis" halten bis zu sechs Wochen. Ab Juli werden die Wiener Touristenattraktionen mit neuen "Schuhen" unterwegs sein.

Zwei weitere Fiakerunternehmen seien auch bereits fix dabei. "Die Wiener Fiaker zeigen, dass Sie innovativ sind und die finanziellen Forderungen von Bezirksvorsteher Figl wegen angeblicher Straßenschäden an die Stadt Wien sollten damit vom Tisch sein", so "Pro Fiaker Kultur-Initiator" Werner Kaizar zu "Heute". (lok)