Politik

Platter klarer Sieger, Stronach gescheitert

Heute Redaktion
Teilen

Die Volkspartei hat die Tiroler Landtagswahl mit 39,6 Prozent der Stimmen deutlich für sich entschieden. Die SPÖ erreichte als Zweiter 13,8 Prozent. Die Grünen setzten sich knapp vor FPÖ und Neuling "Vorwärts Tirol" durch. Das Team Stronach hat die Fünf-Prozent-Hürde klar verpasst. Die Auszählung der Briefwahlstimmen erfolgt am Dienstag.

Die Volkspartei hat die Tiroler Landtagswahl mit 39,6 Prozent der Stimmen deutlich für sich entschieden. Die SPÖ erreichte als Zweiter 13,8 Prozent. Die Grünen setzten sich knapp vor FPÖ und Neuling "Vorwärts Tirol" durch. Das Team Stronach hat die Fünf-Prozent-Hürde klar verpasst. Die Auszählung der Briefwahlstimmen erfolgt am Dienstag.





Die Volkspartei hat bei der Tiroler Landtagswahl am Sonntag mit großem Abstand Platz eins erreicht. Trotz des schlechtesten Ergebnisses aller Zeit ist sie der große Sieger. Die Partei von Landeshauptmann Günther Platter, , kam auf 39,6 Prozent der Stimmen.



Damit wiederholte die Volkspartei fast das Ergebnis von 2008 (40,5 Prozent). Die Partei von Landeshauptmann Günther Platter behält alle 16 Mandate. Angesichts der vielen Listen sei es "ein sehr gutes Ergebnis", meinte Platter am Sonntagabend vor Journalisten. Er will Gespräche mit allen Gruppierungen zur Bildung einer neuen Landesregierung führen.



Auch ÖVP-Bundesobmann Michael Spindelegger ist mit dem Ergebnis der Tirol-Wahl zufrieden: "Die ÖVP Tirol hat die 16 Mandate gehalten und bleibt die stabile Kraft im Land, Landeshauptmann Günther Platter wurde bestätigt", hieß es in einem Statement. Die "selbsternannten Herausforderer" der Volkspartei hätten ihre Wahlziele deutlich verfehlt.
SPÖ zweiter, knappes Rennen um Platz drei

Auch die SPÖ fährt Verluste ein: Mit 13,8 Prozent muss sie einen neuerlichen Tiefststand hinnehmen (2008: 15,5 Prozent). Die SPÖ bleibt bei ihren fünf Mandaten von 2008.



SPÖ-Spitzenkandidat Gerhard Reheis, der vor der Wahl noch Landeshauptmann werden wollte, gesteht nun ein, dass es damit nichts werden dürfte. Immerhin hat er trotz der Verluste ein lachendes Auge, sei es doch gelungen, von der "Liste Fritz" Platz zwei zurückzuerobern.



"Zufrieden kann man nicht sein, wenn man ein Minus hat", bilanzierte Bundeskanzler Werner Faymann im ORF-Fernsehen. Doch Reheis, erst seit dem Herbst vergangenen Jahres an der SP-Spitze, habe zu wenig Zeit gehabt, die Tiroler zu überzeugen. "Ich halte ihn für einen guten Mann", stärkte der Parteivorsitzende ihm den Rücken.



Knappes Rennen um vierten Platz

Platz drei geht an die Grünen mit 12,1 Prozent (2008: 10,7), die ein Mandat dazugewannen und nun bei fünf halten. Dahinter folgt die FPÖ (9,6 Prozent), die ein deutliches Minus (2008: 12,4) einstecken musste. Ob Spitzenkandidat Hauser, der als enger Vertrauter von FP-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache gilt, das politisch überleben wird, scheint mehr als fraglich. Strache hatte seinem Freund die Latte mit 15 Prozent hoch gelegt. Dennoch bleibt die Partei bei vier Mandaten.



Fünfter wurde die erstmals angetretene Liste "Vorwärts Tirol", die auf 9,3 Prozent kam. Die neue Liste hält bei vier Mandaten.



Den Einzug schafft auch die Liste Fritz, die ohne ihren Gründer Fritz Dinkhauser auf 5,6 Prozent gekommen ist (2008: 18,4). Fünf Mandate gingen verloren - somit bleiben nur mehr zwei.



Team Stronach chancenlos

Gescheitert ist auch das während des Wahlkampfes von internen Streitereien geplagte Team Stronach. Die Tiroler Landesgruppe kommt nur auf 3,4 Prozent und verfehlt damit den Einzug in den Landtag klar. Den Kopf hinhalten muss dafür wohl Hans-Peter Mayr. Der 37-jährige Söller hatte mit seinem Listen-Coup die junge Landespartei kräftig ins Trudeln gebracht. Beim dritten Versuch verpasste das Team Stronach damit erstmals den Einzug in einen Landtag.



Klubobmann Robert Lugar ist über den wahrscheinlich verpassten Einzug wenig überrascht. Tirol sei aufgrund der Probleme im Vorfeld eine "Sondersituation" gewesen. Fehler seien gemacht worden, man habe in Tirol "viel dazugelernt", so Lugar über den innerparteilichen Machtkampf im Vorfeld. Für die Nationalratswahl sei man "in keinster Weise beeinträchtigt", verwies er etwa auf Salzburg, wo man in Umfragen "über zehn Prozent" liege.



Neben Stronach vermutlich vier weitere Parteien gescheitert

Die Liste "Gurgiser&Team" erreichte 4,8 Prozent und hat damit den Einzug verpasst, auch wenn die Briefwahlstimmen noch nicht dazugezählt wurden. Laut einer Briefwahlprognose von SORA im Auftrag des ORF wird die Partei nicht in den Landtag einziehen.





Die Fünf-Prozent-Hürde ebenfalls nicht geschafft haben die Piraten, die Liste "für Tirol" und die KPÖ. Die Wahlbeteiligung sank deutlich auf 56,09 Prozent (ohne Wahlkarten). 2008 sind noch 65,8 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen geschritten. Mit den Wahlkarten, die erst am Dienstag ausgezählt werden und das Ergebnis noch geringfügig verändern könnten, dürfte die Beteiligung noch knapp über die 60-Prozent-Marke klettern.