Politik

Platter verlangt Ausprache über Situation der ÖVP

Heute Redaktion
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Die ÖVP-interne Kritik an Vizekanzler Michael Spindelegger reißt nicht ab. Tirols Landeshauptmann Günther Platter forderte am Sonntag eine Aussprache über die Situation der Partei und drängte auf eine spürbare Steuerentlastung. Derzeit vermisst Platter eine klare "christlich-soziale Linie". Auch Oberösterreichs Landeschef Josef Pühringer legte am Wochenende noch einmal nach.

Die ÖVP-interne Kritik an Vizekanzler Michael Spindelegger . Tirols Landeshauptmann Günther Platter forderte am Sonntag eine Aussprache über die Situation der Partei und drängte auf eine spürbare Steuerentlastung. Derzeit vermisst Platter eine klare "christlich-soziale Linie". Auch Oberösterreichs Landeschef Josef Pühringer legte am Wochenende noch einmal nach.

Platter hatte bereits am Donnerstag eine "Kurskorrektur" von der ÖVP gefordert. Ziel könne nicht sein, dass die ÖVP als Oppositionspartei ende, erklärte Platter nun am Wochenende. Er erwarte sich eine Aussprache, etwa beim nächsten Parteivorstand (turnusmäßig im September, Anm.). Bei der seien Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Spindelegger gefordert, gemeinsame Lösungen zu präsentieren. Streitereien gingen den Bürgern auf die Nerven. Steuerentlastungen müssten spürbar werden.

Zwar versicherte der Tiroler Landeshauptmann, keine Personaldiskussion zu wollen und Spindelegger als Bundesparteichef nicht infrage zu stellen. Gleichzeitig betonte er aber, dass die Personaldecke der ÖVP "nicht dünn" sei. Er sei unter anderem froh, dass Landwirtschaftsminister leiste. "Wir haben kluge Köpfe", meinte Platter.

Pühringer legt nach

Nachgelegt hat am Wochenende auch Oberösterreichs Landeshauptmann Pühringer, der bereits vor zwei Wochen und das "Herumgrundeln" der ÖVP bei Umfragewerten um die 20 Prozent kritisiert hatte. In den "Oberösterreichischen Nachrichten" nahm er den Finanzminister in Sachen Steuerreform in die Pflicht. Spindelegger sei zwar ein "ausgezeichneter Sachpolitiker", so Pühringer: "Aber nur Nein zu sagen, und zu sagen, wir müssen sparen, ist zu wenig. Es braucht auch eine Vorwärtsstrategie."

Im Konflikt um die von der SPÖ geforderten, von der zeigte sich Pühringer einmal mehr in beide Richtungen offen. Zwar betonte er neuerlich, nicht der "Schützer der Multimillionäre" zu sein. Gleichzeitig bezweifelte er aber das von der SPÖ genannte Potenzial von 1,5 bis 2 Mrd. Euro durch eine "Millionärssteuer". Und eine Belastung des Mittelstandes durch Vermögensteuern lehnt Pühringer ab: "Das wäre Gift."