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Plattform verkauft Auschwitz-Miniröcke

Auf einer Webseite werden Produkte mit Fotos aus dem Ex-Nazi-Todescamp Auschwitz zum Verkauf angeboten – darunter Kissen, Miniröcke und Taschen.

Heute Redaktion
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Man könnte unendlich viele Motive auf einen Rock drucken – doch ein Designer hat sich ausgerechnet für Bilder vom Konzentrationslager in Auschwitz entschieden – jenem Ort, an dem mindestens 1,1 Millionen Unschuldige von den Nazis im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden.

Besonders geschmacklos: Ein Minirock (wird um 35 Euro angeboten) zeigt augenscheinlich das Bild des ehemaligen „Badehauses" des Konzentrationslagers in Auschwitz I, wo die Deutschen Häftlinge danach ausgewählt wurden, ob sie noch arbeitsfähig waren.

Entrüstung über geschmackloses Angebot

»Denken Sie wirklich, dass der Verkauf von Produkten mit den Bildern von Auschwitz – einem Ort, an dem mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden – akzeptabel ist?«, twitterte die Gedenkstätte "Auschwitz Memorial". Es sei »beunruhigend und respektlos«. Und auch Redbubble‐Kunden kritisierten die Produktlinie: "240 Treffer, wenn ich nach ›Auschwitz‹ suche? T‐Shirts, Poster, Grußkarten? Nicht euer Ernst! Klare Tags und ihr unternehmt nichts? Damit verdient ihr Geld?!", heißt es in einem Tweet. Und in einem anderen: "Ist es nicht schrecklich, dass der menschlichen Klugheit so enge Grenzen gesetzt sind und der menschlichen Dummheit überhaupt keine?"

Nach Empörung reagierte die Plattform

Noch am Abend des selben Tages bedankte sich die Plattform, dass man sie darauf aufmerksam gemacht habe. „Die Natur eines solchen Inhalts ist nicht akzeptabel und widerspricht unseren Gemeinschaftsrichtlinien", twitterte deren „Help"-Abteilung. „Wir handeln sofort und beseitigen diese und ähnliche Arbeiten, die es auf solchen Produkttypen gibt".

(isa)

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