Österreich

Platzt jetzt die SP-VP Koalition in Kärnten?

Heute Redaktion
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Kärntens ÖVP-Landeschef Christian Benger tritt "aus persönlichen Gründen" zurück.
Kärntens ÖVP-Landeschef Christian Benger tritt "aus persönlichen Gründen" zurück.
Bild: picturedesk.com

Völlig überraschend trat am Mittwoch Kärntens ÖVP-Landeschef Christian Benger zurück und das, obwohl VP-SP Koalition schon als fix gegolten hatte.

Eigentlich wäre für Mittwoch 10:30 eine gemeinsame Pressekonferenz der beiden Landesparteichefs Peter Kaiser (SPÖ) und Christian Benger (ÖVP) geplant gewesen, in der die beiden über ihre Pläne für eine gemeinsame Koaltionsregierung in Kärnten sprechen wollten. Daraus wurde jedoch nichts, Christian Benger trat nämlich just an diesem Tag als ÖVP-Landesparteiobmann zurück.

Benger: Rücktritt aus "persönlichen Gründen"

Statt der gemeinsamen Pressekonferenz gab dann beide Landesparteichefs ein eigenes kurzes Pressestatement ab. Benger erklärte in seinem Statement, dass sein Rücktritt aus "persönlichen Gründen" erfolge . Nach nur drei (!) Minuten war der Auftritt Bengers bereits wieder vorbei: "„Die Geschichte ist erledigt, Grüß Gott und auf Wiedersehen". Benger will der Landespolitik aber erhalten bleiben und plant sein Mandat im Kärntner Landesrat trotz seines Rücktrittes als Parteichef anzunehmen. Bereits am Mittwochabend will der ÖVP-Parteivorstand in Kärnten zusammentreten um über die Nachfolge Bengers zu beraten. Viele vermuten, dass Benger in letzter Konsequenz wegen dem relativ schlechten Wahlergebnis der Kärntner Volkspartei gehen musste, entsprechende Fragen der anwesenden Journalisten wurden allerdings nicht zugelassen.

SPÖ ist verärgert und vermutet Einflussnahme der Bundes-VP

SP-Landeschef Peter Kaiser will nach dem überraschenden Rücktritt Bengers jetzt erneut alle Optionen prüfen lassen. Damit könnte aber auch der bereits ausverhandelte Koalitionspakt mit der Kärntner ÖVP wackeln. Kaiser ärgert das: "„Wir haben mit Menschen verhandelt, die gesagt haben, dass sie für Kontinuität stehen. Die aktuelle Vorgehensweise ist aber nicht dazu angetan, das Vertrauen zu erhöhen". Sein Pressesprecher Andreas Schäfermeier ergänzte: "Diese Entscheidung Bengers ändert natürlich alles. Wir müssen das jetzt in den Gremien analysieren, neu bewerten und auch andere Optionen prüfen. Offenbar will die Bundes-ÖVP in die Regierungsbildung in Kärnten eingreifen." (mat)