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Poison

Literaturverfilmung von Todd Haynes nach einem Roman von Jean Genet.

Heute Redaktion
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Poison - Todd Haynes
Poison - Todd Haynes
Bild: Zeitgeist Films

Regie, Drehbuch: Todd Haynes nach Jean Genet

Darsteller: Edith Meeks, Larry Maxwell, Susan Gayle Norman, James Lyons, John Leguizamo.

"The whole world is dying of panicky fright", verkündet eine Titelkarte zu Beginn von Haynes' Langfilmdebüt "Poison". Drei unabhängige Geschichten in völlig verschiedenen Stilen, durch den Schnitt so verwoben, dass gemeinsame Themen wie Entfremdung, Verfolgung, Abweichung und Monstrosität implizit hervortreten: Hero, Horror und Homo.

"Hero" erzählt in Manier einer populistischen TV-Dokumentation von einem Siebenjährigen, der den Vater ermordet hat und verschwunden ist.

Horror ist ein B-Picture-Pastiche über den Selbstversuch eines Wissenschaftlers, der den Sexualtrieb als Serum isolieren will.

Homo ist eine schwule Gefängnisromanze, die Un chant d'amour, den einzigen Film von Haynes' Inspirationsquelle Jean Genet, beschwört.

Formal wie inhaltlich die Kulmination des New Queer Cinema. Dessen selbstbewusste und erfolgreiche Präsenz sorgte für Kontroversen mit konservativen Kreisen: Ein erzürnter Kommentator nannte Haynes "the Fellini of fellatio".