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Polen in Angst: Putin stationiert Raketen mitten in ...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Russland hat zahlreiche Raketensysteme in seiner Enklave Kaliningrad (Königsberg) zwischen Polen und Litauen stationiert. Das Besorgniserregende: Die Flugkörper können mit Nuklearsprengsätzen bestückt werden.

Russland hat zahlreiche Raketensysteme in seiner Enklave Kaliningrad (Königsberg) zwischen Polen und Litauen stationiert. Das besorgniserregende: Die Flugkörper können mit Nuklearsprengsätzen bestückt werden.

Polen und die baltischen Staaten sind deswegen in Aufruhr und bezeichnen die Aktion als Einschüchterungsversuch gegenüber dem Westen. Seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland befürchten die ehemaligen Ostblock-Staaten ähnliche Aggressionen.

Auch die NATO äußerte sich kritisch: "Mit Atomsprengköpfen bestückbare Raketen nahe der Bündnisgrenze zu stationieren, trägt nicht zum Spannungsabbau bei", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings hatte das Militärbündnis zuvor im Sommer beschlossen, als Reaktion auf die Krim-Ergreifung erstmals größere Verbände nach Osteuropa zu verlegen.

Russland bezeichnete den Vorgang als normalen Teil von Übungen. Außerdem habe man testen wollen, wie hoch die Reichweite US-amerikanischer Spionagesatelliten sei: "Wie haben eine Iskander ausgepackt, bevor wie sie auf [ein Frachtschiff] verladen haben, gleich unterhalb eines US-Aufklärungssatelliten. Wir mussten nicht lange [auf Ergebnisse] warten", erklärte Verteidigungsminister Generalmajor Igor Konaschenkow kryptisch.

Iskander-Raketen haben eine standardmäßige Reichweite von 400 Kilometern, die aber auch erhöht werden kann. Somit wären die Flugkörper bei 6- bis 7-facher Schallgeschwindigkeit problemlos in der Lage, von Kaliningrad aus die Hauptstädte Warschau (Polen), Vilnius (Litauen) und Riga (Lettland) zu erreichen.