Wien

Hebein weg: Grüne schlagen "neues Kapitel" auf

Judith Pühringer und Peter Kraus werden nichtamtsführende Stadträte, David Ellensohn bleibt Klubobmann. Ex-Chefin Birgit Hebein hat keinen Posten.

Heute Redaktion
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Birgit Hebein ist ihren Job los.
Birgit Hebein ist ihren Job los.
HELMUT FOHRINGER /APA

Birgit Hebein holte mit 14,8 Prozent für die Wiener Grünen am 11. Oktober das bisher beste Ergebnis. Bei der Vergabe der nicht amtsführenden Stadtratsposten und der Klubführung ging sie am Montag trotzdem leer aus. Sie nehme die politischen Entscheidungen der Mehrheit des Grünen Gemeinderatsklubs, sie als Klubobfrau nicht gewählt zu haben, zur Kenntnis: "Wir werden jetzt niemandem den Gefallen tun, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Unsere Wähler*innen haben uns das Vertrauen ausgesprochen und erwarten sich von uns zu Recht, dass wir für die Zukunft der Stadt arbeiten – gerade angesichts der dramatischen Corona- und Klimakrise. Rot Pink bekommt keine Schonfrist, sie können mit starken Grünen rechnen", so die schriftliche Stellungnahme der scheidenden Vizebürgermeisterin und Grünen-Chefin Birgit Hebein.

Ellensohn bleibt Klubobmann

Nach fast 20 Jahren Aufbau als Oppositionspartei und zehn Jahren Gestaltung als Regierungspartei ist für die Grünen in Wien die Zeit angebrochen, ein neues Kapitel zu schreiben, so die Wiener Grünen am Montag in einer Aussendung. Dazu haben die Mitglieder des Grünen Klubs im Rathaus heute entscheidende Führungsrollen gewählt: Judith Pühringer und Peter Kraus wurden mit einer klaren Mehrheit zu den neuen nichtamtsführenden Stadträten gewählt. David Ellensohn wurde in seiner Rolle als Klubobmann klar bestätigt. Für Hebein sieht der 16-köpfige Rathausklub keine wichtige Rolle mehr vor.

David Ellensohn: "Der Grüne Rathausklub wird als Team funktionieren. Er ist Drehscheibe für Innovation und Kooperation mit Bezirken, Bezirksvorsteher*innen, den Bundesgrünen und der Zivilgesellschaft. Ich freue mich sehr auf das neue Führungsteam und die gute Zusammenarbeit."

Peter Kraus: "In den nächsten Jahren werden wir nicht nur eine Gesundheitskrise, sondern auch eine Arbeits- und Wirtschaftskrise sowie eine Klimakrise zu bewältigen haben. Jede Regierung muss zeigen, wie sie diese großen Zukunftsfragen beantwortet – daran werden wir auch die neue SPÖ-Neos Koalition in Wien messen und sie herausfordern. Derzeit sind nur Überschriften bekannt, auf die Taten wird es ankommen. Ich freue mich auf diese neue Aufgabe in einem neuen Zukunftsteam."

Judith Pühringer: "Es ist eine große Ehre und Freude, Teil dieses Teams, dieses Klubs, dieses neuen Spirits zu sein, bei dem es darum geht, zukunftsfähige und innovative Lösungen und Maßnahmen vorzuschlagen für die vielen Krisen, die wir gemeinsam zu meistern haben. Genau an diesen Lösungen werden wir auch die neuen Wiener Stadtregierung messen und herausfordern."