Welt

Polit-Mord in Tunis lässt Wien-Flüge ausfallen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: MOHAMED MESSARA (EPA)

Die Ermordung des Oppositionspolitikers Mohamed Brahmi in Tunesien ist international verurteilt worden. Die tunesischen Gewerkschaften protestieren am Freitag mit einem Generalstreik gegen die Bluttat, weswegen auch alle Flüge in der beliebten Urlaubsdestination ausfallen. Davon sind zwei Flüge nach Wien betroffen.

Die wichtigste Gewerkschaft UGTT rief für diesen Freitag zu einem Generalstreik auf, im Parlament war ein Trauertag geplant. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, wurden alle Flüge von und nach Tunesien am Freitag gestrichen. Auf dem Flughafen Wien-Schwechat betrifft dies zwei Flüge. Der AUA-Flug OS 9325 mit Abflug um 5.15 Uhr ist laut Flughafen-Homepage bis 20.00 Uhr verspätet. Um 16.55 Uhr wäre der Tunisair-Flug TU 4733 betroffen.

Die stellvertretende Sprecherin des US-Außenministeriums Marie Harf erklärte, es gebe keine Rechtfertigung für solche abscheulichen und feigen Taten. Gewalt habe keine Platz in Tunesien, das sich im demokratischen Übergang befinde. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon rief zu Ruhe auf. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass diese abscheuliche Tat den Demokratieprozess in dem Land zum Scheitern bringe, sagte Ban laut einem Sprecher.  

Auf offener Straße erschossen

Der Abgeordnete Mohamed Brahmi wurde am Donnerstag in einem Vorort von Tunis vor den Augen seiner Frau von Unbekannten auf der Straße erschossen. Der 58-Jährige gehörte in der Verfassungsgebenden Versammlung dem linken, nicht religiösen Lager an und leitete die Partei "Bewegung des Volkes". Brahmi galt als erbitterter Gegner der Islamisten.

Da der Mordanschlag am Gedenktag zur Republikgründung im Jahr 1957 verübt wurde, gab es kaum Zweifel daran, dass radikalislamische Kräfte hinter der Tat stecken. "Die Nachricht ist klar. Die Täter sind gegen den Staat und die Werte der Republik", sagte Kherif Khyari von der Parteienkoalition Front Populaire der dpa. Bereits am Donnerstag versammelten sich in Tunis viele Menschen zu spontanen Protesten gegen Terrorismus und Gewalt.