Wien

Polit-Zwist über Baumfällungen im Auer-Welsbach-Park

19 Bäume im Auer-Welsbach-Park stehen kurz vor der Fällung. Der Bezirkschef sieht eine Gefahr für Passanten, von den Grünen kommt harsche Kritik.

Heute Redaktion
19 Bäumen soll es schon bald an den Kragen gehen. Über das geplante Vorgehen entbrannte eine Polit-Debatte.
19 Bäumen soll es schon bald an den Kragen gehen. Über das geplante Vorgehen entbrannte eine Polit-Debatte.
Grüne Rudolfsheim-Fünfhaus

In einem Bezirk mit vergleichsweise wenig Grünflächen ist der Auer-Welsbach-Park in Rudolfsheim-Fünfhaus für viele Bezirksbewohner ein wichtiger Erhohlungsraum. Doch den Bäumen im beliebten Park soll es nun an den Kragen gehen – die Folge ist eine Polit-Debatte.

160 Jahre alter Baum bereits gefällt

Auslöser war das Fällen eines 160 Jahre alten Baums im Herbst des Vorjahres, das für Ärger bei den Grünen im Bezirk sorgte. Die Winterlinde sei ohne jegliche Information gefällt worden, kritisiert Bezirks-Vize Haroun Moalla. Bezirkschef Dietmar Baurecht (SPÖ) war erst kurz im Amt. Die Rodung wäre noch vor seiner Amtszeit beantragt worden, rechtfertigt er sich gegenüber dem "Kurier". Der Baum sei wegen Stamm- und Pilzschäden gefällt worden, dies habe die zuständige Behörde (MA42) festgestellt.

Bezirkschef: "Bäume könnten Menschenleben gefährden"

Auf den ersten Schock folgte der nächste: Die Fällung von weiteren 19 Bäumen ist geplant. Laut Moalla sind darunter auch drei Bäume mit einem Stammumfang von über zwei Metern. Als Grund nennt der Bezirksvorsteher, dass die "Stand- und Bruchsicherheit" nicht mehr gegeben sei. "Ich erinnere mich noch an die toten Kinder in Kärnten, die bei einem Sturm von einem Baum erschlagen wurden, so etwas will ich nicht", so Baurecht zum "Kurier". Die Gefahr, dass die Bäume ein Menschenleben gefährden, sei "klar gegeben". Kontrollen fänden regelmäßig, mindestens einmal jährlich durch zertifizierte Baumkontrolleure statt. Daraufhin würden notwendige Maßnahmen festgelegt und dokumentiert. 

Grüne: "Unverständlich und verantwortungslos"

Die Grünen fordern nun die Veröffentlichung der vollständigen Baumgutachten. "Bezirksbewohner sollen sich selbst ein Bild machen können", so Moalla. "Die Stadt wird immer heißer. Große, alte Bäume sind besonders wertvoll, weil sie mit ihrer großen Krone Schatten spenden, die Luft kühlen und filtern. Die jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Baumpolitik der SPÖ Wien haben gezeigt, dass schnell und heimlich mal ein Baum wegen zu hohem Pflegeaufwand oder aus Haftungsgründen gefällt wird." Das Fällen sei in Zeiten des Klimawandels "unverständlich und verantwortungslos".

Laut MA42 gäbe es nicht für jeden Baum ein Gutachten. Ersatzpflanzungen nach dem Wiener Baumgesetz wären natürlich geplant, gibt der Bezirkschef zu verstehen. Die Initiative Stadtbaum versteht indes nicht, warum für die Überprüfungen keine modernen Statikprüfungen in Erwägung gezogen werden.

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