Wien

Politik verurteilt Attacke auf rechte "Olympia" in Wien

Das Haus der Burschenschaft wurde Ziel eines Farb- und Pyro-Angriffs. Die Grünen schlossen sich einem "Schulterschluss" gegen Gewalt nicht an.

Heute Redaktion
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Samstagabend demonstrierten rund 30 vermummten Personen vor der Bude der rechten Studentenverbindung Olympia. Auch zwei Autos wurden beschädigt.
Samstagabend demonstrierten rund 30 vermummten Personen vor der Bude der rechten Studentenverbindung Olympia. Auch zwei Autos wurden beschädigt.
Privat

In der Gumpendorfer Straße (Mariahilf) warfen Samstagabend rund 30 Vermummte Farbbomben und pyrotechnische Geräte. Ziel war das Vereinslokal der rechten Studentenverbindung "Olympia", wir haben berichtet. SPÖ, Neos, ÖVP und FPÖ schlossen sich im Wiener Gemeinderat einen überparteilichen Antrag an und verurteilten den Anschlag. Darauf verzichtet haben die Grünen.

Kritik an Grünen: "Doppelmoral", "seltsam" und "verstörend"

Den Verzicht der Grünen kann die ÖVP nicht nachvollziehen: "Es mutet seltsam an, dass die Grünen sich diesem überparteilichen Schulterschluss verwehrt haben. Gewalt ist stets zu verurteilen. Und das unabhängig von der politischen Haltung und Meinung“, so Klubobmann Markus Wölbitsch.

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    Samstagabend demonstrierten rund 30 vermummten Personen vor der Bude der rechten Studentenverbindung Olympia. Auch zwei Autos wurden beschädigt.
    Samstagabend demonstrierten rund 30 vermummten Personen vor der Bude der rechten Studentenverbindung Olympia. Auch zwei Autos wurden beschädigt.
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    Die FPÖ wirft den Grünen aufgrund ihrer Weigerung vor, "linksextreme Gewalt" nicht angemessen zu verurteilen: "Ich freue mich, dass der Gemeinderat mit einem Schulterschluss über vier Parteigrenzen hinweg, den Anschlag durch Linksradikale verurteilt hat. Es ist aber auch ein eindeutiges Zeichen, dass sich die Grünen als einzige Partei nicht von linksextremer Gewalt distanzieren möchten“, so FPÖ Klubchef Maximilian Krauss.

    Trotz "inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten" befürwortet auch die SPÖ den Antrag: "Wir sind gegen jede Form der Gewalt und bei allen inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten ausnahmslos für eine friedliche Auseinandersetzung“, so der stellvertretende Vorsitzende des SPÖ-Klubs Kurt Stürzenbecher. Klubvorsitzender Josef Taucher ergänzt: "Umso verstörender ist es, dass die Grünen sich entschlossen haben, nicht mitzugehen. Hier zeigt sich die Doppelmoral der Grünen. Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder politischer Meinung."

    Grüne kontern Kritik mit Verweis auf Brandanschlag im Lobau-Camp 

    Auf Anfrage von "Heute" reagiert Klubobmann David Ellensohn (Grüne) auf die Kritik: "Die Grünen verurteilen selbstverständlich Gewalt in jeglicher Form. Schade ist aber, dass eine gemeinsame Verurteilung des Brandanschlags auf das Lobau-Camp, wo acht Menschenleben gefährdet waren, nicht in der gleichen Form möglich war".