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Politiker fordert Ausweisung von Bayern-Star

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Peretz und Mazraoui: Schwierige Situation für die Bayern
Peretz und Mazraoui: Schwierige Situation für die Bayern
IMAGO/Ulrich Wagner

Bayern-Profi Noussair Mazraoui sorgte mit einem Pro-Palästina-Post für Wirbel. Jetzt fordert ein Politiker seine Ausweisung. 

"Und denke nicht, Allah sei dem gegenüber achtlos, was diejenigen tun, die Unrecht begehen. Er hält sie nur bis zu dem Tag zurück, an dem die Augen in Horror erstarren werden", war auf der Instagram-Seite des Rechtsverteidigers der Bayern zu lesen. Noussiar Mazraoui vom deutschen Rekordmeister sorgte mit seinen Social-Media-Postings für Aufsehen.

Der Marokkaner hat sich öffentlich zum Krieg im Nahen Osten geäußert. Der 25-Jährige teilte ebenfalls einen Post des marokkanischen Nationalteams. In dem Post war die palästinensische Flagge zu sehen. "Wir teilen euren Schmerz und wir sind für euch da", stand in dem Bild. Die Postings werden als Solidaritätsbekundungen gegenüber Palästina gewertet.

CDU-Politiker Johannes Steiniger, seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags, fordert den FC Bayern auf, sich umgehend von Mazraoui zu trennen. Zudem müsste der deutsche Staat Mittel und Wege prüfen, wie er den Spieler ausweisen könne. Steiniger schreibt auf X: "Der Verein von Kurt Landauer, der von den Nazis als ,Juden-Club' bezeichnet wurde, darf das so nicht stehen lassen. Lieber FC Bayern: bitte sofort raus schmeißen. Zudem sollten alle staatl. Möglichkeiten genutzt werden, ihn aus Deutschland zu verweisen."

Der Spieler selbst versuchte zu beschwichtigen. Am Sonntagabend gab er folgendes Statement ab: "Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde." Er gab sich enttäuscht, dass er dies klarstellen müsse.

"Ich verstehe nicht, warum über mich das Gegenteil gedacht wird und warum ich mit hasserfüllten Gruppen in Verbindung gebracht werde", sagte Mazraoui weiter.

Die Veröffentlichungen des Marokkaners sind besonders brisant weil, sein Teamkollege bei den Bayern, Daniel Peretz, aus Israel kommt. Die beiden werden nach der Länderspielpause wieder zusammen in der Kabine sitzen. Während die meisten Stars der Münchner bei ihren Nationalteams sind, blieb Peretz in Deutschland.

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    Die Spiele der israelischen Nationalmannschaft wurden von der UEFA auf unbestimmte Zeit verschoben. Der israelische Ersatztormann des Rekordmeisters bezog auf Instagram zum Angriff der Hamas Stellung: "Ich stehe zu meinem Land. Ich stehe hinter Israel."

    "Wir können mit unseren Worten Millionen beeinflussen"

    "Wir alle waren Zeugen – und sind es immer noch – unmenschlicher Massaker", fuhr der Goalie fort. In dem Video auf den sozialen Medien forderte Peretz Sportler zum Kampf gegen Terrorismus auf. "All unsere Augen sind auf uns gerichtet, und es gibt so viel Druck in jeder Minute und jeder Stunde."

    Weitere marokkanische Kicker posteten Beiträge über den Krieg. Galatasaray-Star Hakim Ziyech schrieb auf Englisch: "Marokkos Nationalteam-Spieler Aboukhlal, Ziyech, Mazraoui & Sabiri haben alle in ihren Stories die Unterstützung für Palästina gepostet. Aber man kann die Stories nur sehen, wenn man auf ihre Profile geht. Sie versuchen, uns zum Schweigen zu bringen. Es ist buchstäblich wir gegen die Welt!"

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