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Politiker verbrennt Koran –Brutale Krawalle in Schweden

Seit Donnerstag kommt es in Schweden zu Unruhen, nachdem ein dänischer Politiker einen Koran verbrannt hatte. Am Sonntag wurden 13 Personen verhaftet.

Nicolas Kubrak
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Nachdem ein antimuslimischer Politiker am Donnerstag einen Koran verbannte, kommt es in Schweden regelmäßig zu Krawallen.
Nachdem ein antimuslimischer Politiker am Donnerstag einen Koran verbannte, kommt es in Schweden regelmäßig zu Krawallen.
JOHAN NILSSON / AFP / picturedesk.com

Auslöser der Tumulte war die Verbrennung eines Korans durch Rasmus Paludan von der dänischen antimuslimischen Partei Stram Kurs. Auch am Sonntag kam es in Schweden wieder zu gewalttätigen Szenen: In Norrköping im Süden des Landes wurden drei Menschen von der Polizei angeschossen. Lokale Medien berichten, dass Barrikaden errichtet und Autos in Brand gesetzt wurden. Die Polizei bestätigte, dass es zu Festnahmen von 13 Personen kam.

Polizisten werden mit Steinen beworfen

Nach Angaben der Polizei in Norrköping gaben die Beamten Warnschüsse auf eine Gruppe von Jugendlichen ab, die sie mit Steinen bewarfen und Brände verursachten. Infolge des Polizeieinsatzes wurden drei Männer Abprallern getroffen, zwei davon erlitten leichte Verletzungen. Auch in Linköping wurden Polizeibeamte mit Steinen beworfen. 

Antimuslimische Demos angekündigt

Rasmus Paldan kam am Donnerstag nach Schweden, wo er in der Stadt Jönköping den Koran verbrannte. Daraufhin kündigte er antimuslimische Demonstrationen in Einwanderungsvierteln in Linköping, Norrköping, Stockholm oder Landskrona an, woraufhin es zu Protesten der örtlichen Bevölkerung kam. Mehrere Polizeiautos und andere Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, mehr als ein Dutzend Polizisten wurden verletzt.

Paludan möchte für Parlament kandidieren

Am Samstag kam es zu Ausschreitungen im von Zuwanderern bewohnten Stadtteil Rosengard, wo ein Linienbus in Brand gesetzt wurde. Der schwedische Polizeichef Anders Thronberg räumte ein, das es zum ersten Mal dazu kam, dass die Täter Polizisten um ihr Leben bringen wollten.

Die antimuslimische Predigerpartei Stram Kurs wurde 2017 in Dänemark gegründet, bei den Parlamentswahlen zwei Jahre später erhielt sie 1,8 Prozent aller Stimmen. Paludan, der einen schwedischen Hintergrund hat, versucht nun auch in Schweden an Bekanntschaft zu gewinnen. Der Politiker hat angekündigt, bei den Wahlen im Herbst für das schwedische Parlament zu kandidieren. 

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