Niederösterreich

Mann drohte Politikerin: "Sex oder ich verschicke Chat"

Ein Tinderflirt endete jetzt vor Gericht statt in einem Hotel: Kurz vor dem Date hatte die Politikerin aus NÖ den Architekten angezeigt.

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Tinder-Flirt endete mit Prozess
Tinder-Flirt endete mit Prozess
Unsplash

Eigentlich hatten eine Politikerin aus Niederösterreich und ein Architekt aus Kärnten ein erotisches Abenteuer gesucht, doch statt im Bett endete die Bekanntschaft für den Mann jetzt in Korneuburg auf der Anklagebank. 

Polit-Frau servierte ihn ab

Die Endfünfzigerin hatte auf der Datingplattform "Tinder" ein Date gesucht; prompt meldete sich ein Kärntner. Ihre grundsätzliche Bereitschaft den 50-Jährigen zu treffen widerrief sie, nachdem der Architekt ein Foto von sich geschickt hatte.

"Schicke Chat ins Rathaus"

Der offenbar in seinem Stolz gekränkte Kärntner reagierte wie folgt: "Gut, ich schicke die Ausdrucke deines Tinder-Profils und unseren Chatverlauf eingeschrieben ins Rathaus." Daraufhin überdachte die Politikerin ihre Antwort und schrieb: "Ok, ich treffe Dich."

Schließlich schrieb er: "Du wartest im Zimmer, schick mir nur die Nummer vom Zimmer." Es folgte eine derbe Aufzählung der sexuellen Praktiken, die er vorgesehen hatte. Fürs Treffen fixierten die beiden ein Hotel bei Wien, doch der Termin wurde mehrfach verschoben.

Polizei statt Sex-Date

Schließlich sollte es am 3. Dezember zum amourösen Abenteuer kommen, doch nach weiteren Nachrichten des Architekten ging die Politikerin kurz vor dem Date zur Polizei und erstattete Anzeige. 

Beim Prozess in Korneuburg wegen versuchter geschlechtlicher Nötigung (Anm.: Strafrahmen sechs Monate Haft bis fünf Jahre Haft) war der Senat der Meinung, dass für einen Versuch die erforderliche Ausführungsnähe fehle, vielmehr sei es eine versuchte "einfache" Nötigung gewesen.

4.000 Euro Geldbuße

Es gab schließlich kein Urteil, der Architekt nahm eine Diversion an. Nach der Bezahlung von 4.000 Euro wird das Verfahren eingestellt.