Politik

Politologen: "NEOS sind die bessere ÖVP"

Heute Redaktion
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Die Salzburg-Wahlen am Sonntag haben zwei deutliche Trends gezeigt: Die NEOS konnten sich als neue Kraft im urbanen Raum etablieren, die ÖVP hat in den Städten dagegen ein massives Problem. "Die Sehnsucht nach etwas Neuem ist so groß, dass die NEOS gar nichts falsch machen können", glaubt Politologe Peter Filzmaier, das Team Stronach sei dagegen "klinisch tot", so Politikberater Thomas Hofer.

Die . "Die Sehnsucht nach etwas Neuem ist so groß, dass die NEOS gar nichts falsch machen können", glaubt Politologe Peter Filzmaier, das Team Stronach sei dagegen "klinisch tot", so Politikberater Thomas Hofer.

Das können sie live sehen am Dienstag, 11.3., ab 17 Uhr.

Die  NEOS, die bei ihrem ersten Antreten bei der Gemeinderatswahl nicht nur sofort den Einzug ins Rathaus , sondern sogar den Sprung in das fünfköpfige Stadtrats-Kollegium schafften, würden sich zumindest in der Stadt als "bessere ÖVP" profilieren, erklärt Hofer. Sie hätten von vornherein versucht, sich als "Grassroots-Bewegung" anzulegen und es geschafft, eine Basis aufzubauen. "Sie kommen frischer, jünger und unverbraucht daher."

NEOS-Fans sind nicht wählfaul

Ein entscheidender Vorteil der NEOS, der auch für die EU-Wahl gelte, sei, dass die Zielgruppe der NEOS mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zur Wahl geht. "Je niedriger die Wahlbeteiligung, umso höher der Stimmenanteil der NEOS", so Filzmaier.

Team Stronach hat's versemmelt

Die Sehnsucht nach etwas Neuem könnte zwar auch für das Team Stronach gelten, dieses habe jedoch bereits bei der Nationalratswahl aufgrund "bizarrer, strategisch nicht logischer Auftritte" ihr Potenzial nicht nutzen können, so Filzmaier. Der Stronach-Ableger Team Salzburg brachte es am Sonntag in der Stadt Salzburg lediglich auf 1,6 Prozent der gültigen Stimmen.

"Das Team Stronach ist seit dem Abgang des Herrn Stronach klinisch tot", diagnostiert Hofer. "Das ist ein zeitlich sehr beschränktes Projekt gewesen." Ohne Parteigründer Frank Stronach, der für Bekanntheit und Geld gesorgt hatte, sei die Partei nicht überlebensfähig.

ÖVP schwächelt in Städten

Ein deutliches Phänomen waren die starken Verluste der ÖVP in der Landeshauptstadt. "Die ÖVP verliert massiv an die NEOS in Städten", subsummiert Filzmaier. Dieser Trend werde sich auch bei zukünftigen Wahlgängen fortsetzen. Im schlimmsten Fall drohe auf lange Sicht eine Marginalisierung. Auch die Grünen leiden unter den "frischen NEOS". Enttäuschte Bürgerliche wären möglicherweise auch zur FPÖ gegangen, haben aber mit den NEOS eine Alternative.

Heinz Schaden hat gewonnen, nicht SPÖ

Das Ergebnis der Wahlen sei nicht überraschend, so Hofer. "Die massiven Probleme der ÖVP in der Stadt sind nicht ganz neu, aber offensichtlich geworden." Dass Salzburgs SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden, der sich "ganz klar und deutlich von der Mutterpartei distanziert hat", die Wahl "nicht unbeschadet, aber halbwegs gut überstanden" hat, sei "ein Erfolg des Heinz Schaden, nicht der SPÖ".