Österreich

"Polizei behauptete, ich wollte mein Baby töten"

Ein Wiener durchlebte einen Alptraum: Weil sein Neugeborenes ins Koma fiel, wurde der Jungvater wegen versuchten Mordes inhaftiert – zu unrecht!

Christian Tomsits
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Vater und Kind (Symbol)
Vater und Kind (Symbol)
istock.com

Der ehemalige Bodybuilder Martin K. (Name geändert) ist mit seinen Kräften am Ende: Er saß fast zwei Monate lang wegen eines furchtbaren Verbrechens, das er nie begangen hatte. Im November hatte er in der Wohnung seiner Ex auf das gemeinsame zehn Wochen alte Baby aufgepasst. Wenig später wurde ihm von der Frau und Polizisten vorgeworfen, er hätte sein Kind zu Tode schütteln wollen.

Baby war wochenlang im Koma

Denn am Tag nach seinem Besuch wurde bei dem Säugling im Krankenhaus ein "schweres Schütteltrauma" festgestellt. Das Kind schwebte mit Einblutung in der Netzhaut, gebrochener Fontanelle und Hirnblutungen in Lebensgefahr. Das Baby lag mehrere Wochen im Koma.

Beim Verhör Anfang Dezember klickten für den Hobby-Stripper die Handschellen. "Die Beamten haben gesagt, man sieht eh, dass ich schuldig bin. Ich solle zugeben, dass ich mein Kind umbringen wollte", erhebt er im Gespräch mit "Heute“ schwere Vorwürfe. Doch ein Gutachten entlastete den Wiener bereits kurz nach dem Vorfall. Das schlafende Kind sei schon vor der Ankunft des Vaters verletzt gewesen, also wurden alle Ermittlungen gegen Martin K. eingestellt.

Anwältin Astrid Wagner übernahm Fall

Astrid Wagner vertritt den zu unrecht Inhaftierten und kämpft für dessen Gerechtigkeit.
Astrid Wagner vertritt den zu unrecht Inhaftierten und kämpft für dessen Gerechtigkeit.
Sabine Hertel

Gemeinsam mit seiner Anwältin Astrid Wagner will er nun Gerechtigkeit: Zumindest die Kindsmutter soll wegen Falschaussage zur Verantwortung gezogen werden. Der Bub hat sich übrigens vollständig von dem Martyrium erholt, lebt nun bei der Oma. Sein Papa sieht ihn jetzt regelmäßig, die beiden sind ein Herz und eine Seele.

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