Österreich

Einbruchsbilanz NÖ: 36 % der Täter waren Inländer

Heute Redaktion
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47 Coups verübte eine Albaner-Bande, richtete 200.000 Euro Schaden an. Die Exekutive präsentierte heute die Einbruchsbilanz, 36 % der Verdächtigen waren Österreicher.

Bei einer Pressekonferenz in Sankt Pölten wurde heute Vormittag die aktuelle Einbruch-Bilanz vorgestellt: Landespolizeidirektor-Vize Franz Popp und LKA NÖ-Chef Omar Haijawi-Pirchner erklärten die Zahlen: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Einbruchsquote in Wohnhäusern um vier Prozent, Einbrüche in Wohnungen gingen jedoch um neun Prozent zurück. Die Aufklärungsquote erhöhte sich zugleich sogar um zehn Prozent.

Hotspots St. Pölten, Schwechat, Klosterneuburg

Im Zeitraum von Oktober 2019 bis Ende März 2020 wurden in NÖ 868 Einbrüche angezeigt. Davon fanden 738 in Wohnhäusern, und 130 in Wohnungen statt. 379 konnten noch rechtzeitig von der Polizei verhindert werden. Insgesamt wurde ein Gesamtschaden in der Höhe von rund einer Million Euro verursacht. Immerhin, es wurden 108 Täter ausgeforscht.

Im Vergleich zu den Bilanzen der Vorjahre zeigt sich ein Rückgang an Einbrüchen. 2017/2018 gab es ganze 1.282 Einbrüche in Wohnhäuser, 2018/2019 ging die Zahl enorm zurück, auf 707 Einbrüche. Diese Zahl stieg im Vorjahr wieder etwas an, die jene der Einbrüche in Wohnungen ging jedoch von 2017 an mit 258 über 143 und heuer 130 Einbrüchen kontinuierlich zurück.

Einbruch-Hotspots sind neben der Landeshauptstadt, Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und Baden sowie Klosterneuburg (Bezirk Tulln). Aber auch in Neunkirchen, Mistelbach und Amstetten wird häufiger eingebrochen, wie etwa im Norden des Landes.

Österreicher vor Rumänen und Serben

Die gezeigte Statistik ergibt, rund 36 Prozent der ausgeforschten Täter waren Österreichische Staatsbürger, gefolgt von Rumänen (rund 16 %), Serben (rund 11 %), Albanern, Tschechen, Georgiern, Ungarn und Chilenen. Die vermehrte Aufklärung der Einbrüche wird auch auf die Bildung der "Ermittlungsgruppe DWE (des Dämmerungs-Wohnraum-Einbruchsdiebstahl)" - des Landeskriminalamtes Niederösterreich zurückgeführt. In den Ermittlungen wird vermehrt auf Ausforschung von Tätergruppierungen gesetzt.

Beispielhaft wurde etwa die Ausforschung einer dreiköpfigen albanischen Tätergruppe, die für eine Serie von 47 Einbrüchen (15 versuchte und 32 getätigte Einbrüche) verantwortlich ist, näher dargelegt. Der Tatzeitraum erstreckte sich hierbei von Ende November 2019 bis Anfang Jänner 2020 in den Bundesländern NÖ, Steiermark und Burgenland, wobei eine gesamte Schadenssumme von etwa 200.000 Euro verursacht wurde.

Die Ermittler des Landeskriminalamtes kamen der Tätergruppe durch die akribische Auswertung von auf Tatorten gesicherten Schuhsohlenabdrücken (in der Bilderstrecke zu sehen) und einem entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung auf die Spur. Durch eine Hausdurchsuchung im Februar konnten die Täter schließlich in Wien Simmering festgenommen werden. Sie verweigern jedoch bis dato die Aussage und befinden sich in der Justizanstalt Korneuburg. Generalmajor Franz Popp und Brigadier Omar Haijawi-Pirchner zeigten sich zufrieden.